RE: "Neue Sklavin"
Die Konsequenz meines Widerstandes war eine schallende Ohrfeige, die mir der Schmied verpasste, die mich unter normalen Umständen zu Boden gezwungen hätte, hätten mich Ovidius‘ Sklaven nicht festgehalten. Ich schrie vor Schmerz auf, denn mein Ohr und die Wange brannten noch eine Weile danach, wie Feuer. Der Dreckskerl fesselte meine Hände auf den Rücken und legte mir nun diesen eisernen Ring um den Hals, den er mit seinem Werkzeug schließlich verschloss. Der Ring war viel zu eng! Er ließ mir nur sehr wenig Spielraum. Wahrscheinlich würde schon bald meine Haut wund werden, an der der Halsring scheuerte. Fast glaubte ich schon, ersticken zu müssen. Da ich rein gar nichts dagegen tun konnte, erfasste mich Panik und Wut zugleich. Doch ich merkte schnell, je mehr ich mich aufregte, umso enger wurde das eiserne Band um meinen Hals.
Ovidius, dieses Dreckschwein, schwafelte weiter in seiner unverständlichen Sprache auf mich ein. Der Dolmetscher aber übersetzte jedes Wort. Er sprach zu mir, als sei ich ein Tier. Dabei war er das Tier! Voller Wut funkelte ich ihn an. Er zog mich an sich und berührte meine Stirn mit seinen rauen Lippen. Wieder stieg der Ekel in mir hoch und meine Muskeln spannten sich bei jeder seiner Berührungen an. Ich ahnte bereit, was jetzt kommen würde.
Schon führte er mich auch schon zu seiner Liege und nahm darauf Platz und zog mich zu sich hinter. Als er dann noch den Übersetzer fortschickte, sah ich dem Mann noch wehmütig nach, als ob ich von ihm hätte Hilfe erwarten können. Das war natürlich völliger Blödsinn! Dennoch fühlte ich mich nun auf mich allein gestellt.
Dieser Widerling sprach nun in langsamen Worten zu mir, da er vielleicht glaubte, ich könne einige Worte verstehen. Doch Erwans Bemühungen, mir Latein beizubringen, waren damals schon kläglich gescheitert. Die wenigen Worte, die ich kannte, kamen mir nur schwer über die Lippen. So konnte ich nur erahnen, was er gerade sagte, da seine Augen über meinen Körper gleiteten.
Die Farbe meines Haars schien es ihm besonders angetan zu haben, denn er konnte es nicht lassen, es immer und immer wieder zu berühren. Ich zwang mich hingegen, ruhig zu bleiben und wandte meinen Blick angewidert ab. Eine einzelne Träne kullerte über meine Wange, da ich nun langsam begriff, in welcher Ausweglosigkeit ich mich befand. Dies hier war viel schlimmer, als alles andere, was in Erwans Haus geschehen war, nachdem mich seine Männer wieder nach Iscalis zurückgeholt hatten. Vor allem würde diesmal kein Retter in der Not kommen und mich befreien. Louarn hatte mich wahrscheinlich schon längst vergessen, denn er hatte mich aufgegeben. Ich war verloren!
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