RE: "Neue Sklavin"
Danuacus übersetzte, da ich ihm gesagt hatte, dass ich alles übersetzt haben wollte. Die Sklavin musste Latein lernen, es ging nicht an, jedes Mal einen Dolmetscher der Castra anzufordern, wenn ich ihr etwas befahl.
Die Kleine verfluchte mich. Es war nicht so, dass ich nicht an Flüche glaubte. Auch dieser Gott, dessen Blitze sie beschwor - Taranus hieß er bei den Autoren, die über die Gallier und ihre schrecklichen Altäre berichtet hatten - mochte durchaus in der Sphäre der Himmlischen existieren. Nur - ich fürchtete Flüche nicht. Ich war nämlich bereits verflucht. Verflucht mit dem fürchterlichsten Fluch, den mein Geschlecht treffen konnte: Seit langer Zeit schon war mir meine Manneskraft genommen worden. Keine andere Bitterkeit reichte an diese Bitterkeit heran.
Meine neue Sklavin lag auf dem Boden und weinte aus Leibeskräften. Ich trat zu ihr hin und legte eine Hand auf ihren Kopf:
"Weine ruhig, denn nicht alle Tränen sind von Übel. Manchmal wird aus ihnen auch Einsicht geboren", sagte ich und ließ eine Strähne ihres kupfernen Haares durch meine Finger gleiten.
Mittlerweile war der Schmied mit dem Sklavenring fertig. Ich bedeutete meinen eigenen Sklaven, Bestiola aufzurichten, während der Mann, da sie sich wehrte, ihr mit grober Hand eine Ohrfeige verpasste und ihr ihre Hände auf den Rücken fesselte. Hoffentlich blieb sie auf dem Ohr nicht taub.
Er schloss den Ring um ihren Hals und bog mit einer großen Zange den Verschluss zu. Er war mit der Anpassung nach meinen Anweisungen nicht großzügig gewesen. Der Ring würde drücken. Bald würde er sich so in ihre Haut gescheuert haben, dass ihr weißer Hals wund werden würde, erst wenig, dann tiefer und eine Narbe würde bleiben. So wie meine Narbe. Jeden Augenblick würde sie an den Verlust ihrer Freiheit erinnert werden. Die meisten römischen Haussklaven trugen keine Halsringe. Ich schätzte sie jedoch sehr.
Syrus, Moesius, und Lento, die Sklaven, die ich von Zuhause mitgebracht hatte, trugen auch welche, wenn auch feiner gearbeitet und mit Schnappverschlüssen. Ich konnte sie ihnen abnehmen, wenn ich es wünschte.
Ich war noch nicht fertig mit der Keltin, die mich verwundet hatte und meinte, mich unter meinem Dach beleidigen zu können. Ich trat zu ihr hin, hob mit der gesunden Hand ihren Kopf an. Ihre Hände waren immer noch auf dem Rücken gefesselt. Da einer meiner Arme gerade den Dienst versagte, würde ich es dabei lassen müssen:
" Nun liebe Bestiola, du hast jetzt gefressen. Es ist Zeit, ein wenig zu ruhen" Ich drückte meine Gefangene an mich, so dass ich ihren warmen, weichen Leib spüren konnte und begann ihre Stirn mit den Lippen zu berühren. Immer wenn ich sie küsste, musste sie die Rauheit meiner Narbe fühlen. Oh ja, das tat sie. Ihre Haut war so hell und empfindsam, dass sie rote Stellen bekam.
Ich führte sie an ihren Handfesseln zur Kline, legte mich hin und zog sie zu mir hinab. Dann entließ ich Danuacus.
"Du bist ein sehr schönes Weibchen", sprach ich langsam: " Zarte weiße Haut, Kupferhaar, schöne Brüste und sanft geschwungene Hüften", all das betrachtete ich:
"Nur dein Blick könnte weniger wütend sein. Ich schätze nämlich Schönheit sehr, musst du wissen. Wir Römer haben viel für Ästhetik übrig. Die Griechen haben sogar ein ganzes Ideal um Schönheit gesponnen. Sie nennen es Kallogathia, das bedeutet, das Schöne und das Gute.
Meinst du, du wirst bald eine schöne und gute Sklavin zu werden? Ach, was rede ich mit dir, Bestiola. Du weißt nicht, von was ich spreche. Griechenland ist sehr weit fort, du hast keinen Sinn für Poesie und Schönheit", ich streichelte wie hypnotisiert ihr Kupferhaar. Es war ein wenig rau, nicht seidig. Bestiola hatte ihr Gesicht abgewandt. Ich wusste nicht, was sie dachte. Dachte sie überhaupt?
|