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[Wälder um Iscalis] Nicht nur der Täter kehrt an den Ort des Verbrechens zurück
01-29-2024, 02:58 PM,
Beitrag #2
RE: [Wälder um Iscalis] Nicht nur der Täter kehrt an den Ort des Verbrechens zurück
Irgendjemand war hier gewesen und hatte mein Opfer doch noch gefunden. Nachdem wir die Mine erfolgreich in die Luft gejagt hatten und die Römer von ihrer Einnahmequelle getrennt hatten, war ich wieder zurück zu meiner Höhle gegangen, um mich auszuruhen. Oder um dem ganzen Geheule zu entgehen, das Louarn sicher wegen Dunduvan veranstalten würde, und in das die anderen fröhlich einstimmen würden. Nein, ich brauchte das nicht. Nicht, wo unser Plan so erfolgreich war und mein Feuer so zielsicher gewütet hatte. Und Dunduvan, nun, er war dort, wo der Schatten ihn hingeführt hatte. Ich fühlte deshalb keine Reue. Er würde wiedergeboren werden, wenn die Zeit dafür reif war. Und bis dahin war es nun ein Mensch weniger, der mich in seine Bahnen lenken wollte und an Cathbad Bericht erstattete.

Cathbad… Ich fragte mich, wo der alte Mann steckte. Nicht, dass ich ihn vermisste. Überhaupt nicht. Auch er wollte mich immer in eine ihm gefällige Richtung weisen. Aber ich glaubte, nachdem er dieses eine Mal auf diesem kleinen Bauernhof gesehen hatte, zu was ich fähig war, hatte er verstanden, dass er mich nicht beherrschen konnte. Dass ich mächtiger war, als er je war und je sein würde. Und ich war mich ziemlich sicher, dass er Angst vor mir hatte und uns deshalb hatte gehen lassen.

Mit diesen und ähnlichen Gedanken war ich also durch den Wald gegangen, um meinem alten freund einen Gruß dazulassen, nur um festzustellen, dass er nicht mehr dort war. Die Römer mussten ihn letztendlich gefunden haben, denn kein Kelte hätte ihn abgenommen und den Zorn der Götter – und schlimmer: meinen – riskiert. Es war nur eine Frage der Zeit, bis jemand den guten Balventius vermisste und suchte, aber trotzdem ärgerte es mich. Es war so schön gelungen, ihn in den Baum zu weben, und nun, da er rausgerissen worden war, hatte das feine goldene Netz nun ein häßliches Loch. Eines, das nur durch Blut wieder zu flicken war.
Aber es fehlte mir das passende Opfer hierfür. Oh, ich hätte einfach irgendwen entführen, hierherschleifen und langsam häuten können, das wäre nicht weiter schwierig. Aber das fühlte sich nicht richtig an. Und das wusste ich schon aus leidiger Erfahrung, als ich versucht hatte, es zu erzwingen: Wenn es nicht richtig war, konnte man es auch gleich bleiben lassen, denn es brachte nicht die erhoffte Erlösung.

Auch heute streifte ich also etwas unausgeglichen in der Nähe der Lichtung herum und suchte eine Antwort auf dieses Problem, als ich Schritte und Hufschläge hörte. Ich lauschte kurz und entschied am Klang, dass es mehr als drei waren, die da kamen, aber weniger als zehn. Vielleicht hatten die Götter mich ja erhört und brachten mir nun selbst eine adäquate Lösung?

Ich zog mich ein wenig zurück und suchte meine Sachen zusammen, die ich auf einen Stein gelegt hatte. Ich war gut, aber gegen fünf oder sechs im offenen, fairen Kampf? Ich war nicht wahnsinnig. Ich packte schnell alles und zog mich etwas zurück. Kurz überlegte ich mir, mich auf einen Baum zurückzuziehen, aber das barg das Risiko, dass sie mich umstellten und mir keine Fluchtmöglichkeiten blieben. Nein, stattdessen nutzte ich meine Geländekenntnisse und ging auf einen gut bewachsenen Felsvorsprung, um das höhere Terrain für mich zu haben, und legte die Sehne auf meinem Bogen ein. Es war ein häßliches, kleines Ding für die Jagd mit häßlichen, kleinen Pfeilen. Perfekt, um damit herumzureisen.
Und so wartete ich verdeckt in den Schatten, wer da kommen würde.
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Falke
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RE: [Wälder um Iscalis] Nicht nur der Täter kehrt an den Ort des Verbrechens zurück - von Ciaran - 01-29-2024, 02:58 PM

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