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Gefangen zwischen den Welten - Ein Nachhauseweg
01-14-2024, 07:50 PM,
Beitrag #3
RE: Gefangen zwischen den Welten - Ein Nachhauseweg
Ich konnte es nicht ausstehen, wenn er das sagte! Er war nicht mein Schwager, denn er war schließlich nicht Aglaias Bruder! Was sollte das also? Er hatte das schon vor einigen Monaten im Garten des Furiers gesagt, als wir uns dort getroffen hatten.
Dass er vor Kälte zitterte, überraschte mich nicht. In seinem dünnen Kleidchen würde ich mir auch alle wichtigen Teile abfrieren. Aber ich trug eine warme Wollhose. Sie sah vielleicht nicht so schick aus und entsprach keinesfalls dem römischen Modetrend, aber sie hielt wenigstens warm. "Ich kann nicht klagen", antwortete ich ihm mit einem Schulterzucken. Tatsächlich hatte ich seit dem Besuch des Statthalters und dem Empfang, den der Furier für ihn gegeben hatte, viel zu tun. Alle römischen Familien, die etwas auf sich hielten und das nötige Kleingeld hatten, gaben nun Skulpturen in Auftrag.

Der arme Kerl tat mir schon irgendwie leid. Er wollte sogar die Stadt in Brand setzen, um sich aufzuwärmen. Aber vielleicht musste es ja gar nicht so weit kommen. Obwohl ich wesentlich wärmer angezogen war als er, fror ich auch. Außerdem hatte ich Hunger und Durst. Trotzdem hatte ich nichts dagegen, meine Ankunft in der Casa Liciniana noch etwas hinauszuzögern. "Ja, ich komme gerade von der Arbeit zurück. Ich habe für Delith eine Wiege besorgt." Ich nannte sie einfach so, obwohl Aglaia diesen Namen nicht hören wollte. Meine Tochter brauchte zweifellos einen keltischen Namen! Auch wenn sie eine Römerin sein würde. Ein Teil von ihr war keltisch! Da biss die Maus keinen Faden ab!
"Aber weißt du was? Ich lade dich auf einen heißen Met ein! Dann wird dir schnell wieder warm. Dort drüben gibt es eine nette kleine Taverne." Ich deutete auf eine Seitenstraße, in der sich die Taverne 'Zum durstigen Gallier' befand. Der Wirt war tatsächlich Gallier, was ihn umso sympathischer machte. Im Sommer zapfte er leckeres Bier. Im Winter bot er leckeren heißen Met an, der einen von innen heraus wärmte. Für all diejenigen, die kein Bier oder Met mochten, hatte er natürlich auch Wein im Angebot. Außerdem konnte seine Frau wirklich gut kochen.
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RE: Gefangen zwischen den Welten - Ein Nachhauseweg - von Licinianus Owain - 01-14-2024, 07:50 PM

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