RE: Besprechungsraum des Tribun Marcus Iulius Cato
Lucius Petilius Rufus runzelte leicht die Stirn.
Die meisten Angeklagten nutzten die Gelegenheit, um sehr ausführlich darzulegen, warum man sie doch verschonen sollte oder ihnen wenigstens einen halbwegs sauberen und ehrenhaften Tod, vielleicht sogar einen Selbstmord, erlauben sollte. Der Mann hier gestand einfach seine Schuld ein und wartete, dass man ihn abführte, um von seinen einstigen Freunden zu Tode geprügelt zu werden, was ein sehr schändlicher, schmerzhafter und langwieriger Tod war. Und er versuchte gar nicht erst, mildernde Umstände geltend zu machen.
“Du weißt, dass die Strafe für dein Vergehen das fustuarium ist?
Aber natürlich fiel auch Rufus der Unterschied auf zu der Aussage des Tribuns Ovidius, der behauptet hatte, Hilferufe vernommen zu haben aus dem Haus des Medicus und dennoch allein hineingegangen zu sein. Dieser Mann, dem ein schrecklicher Tod bevorstand, sagte nun, er habe Befehl erhalten, Wache zu schieben, damit der Tribun ungestört bleiben würde, und kein Wort von Hilferufen oder ähnlichem.
Rufus beschloss, der Sache etwas mehr auf den Grund zu gehen. “Nach den mir vorliegenden Aussagen war es Nacht, als ihr dort hingegangen seid. Warum wart ihr nur zu dritt nachts außerhalb des Lagers? Was wolltet ihr dort an dem Haus?“
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