(12-20-2023, 11:19 PM)Ceridwen schrieb: Die junge Claudia antwortete mir nicht sofort auf meine Frage. Stattdessen zeigte sie mir ein Armband, welches sie trug und an dem ein auffallendes Symbol verarbeitet war. Sie erklärte mir, sie verehre die große Himmelsmutter. und was besonders bemerkenswert war, sie kannte sogar den Namen unserer großen Mutter!
Ich nickte. "Du meinst wohl Brigid, verehrte Claudia." Sehr seltsam, dachte ich, dass mich auch die jünge Göre darauf ansprach und mich zudem danach fragte, ob ich ihr verbunden sei und dass sie ihren Rat benötigte. Ganz sicher würde ich mich nicht selbst verraten und mich damit in Gefahr bringen! "Nun, um mit der Göttin sprechen zu können, bedarf es einer Priesterin. Doch leider gibt es keiner mehr von ihnen. Da muss ich dich leider enttäuschen. Doch natürlich darfst du mich gerne in Cheddar besuchen. Vielleicht kann ich dir auf eine andere Weise helfen." bot ich ihr an.
" Göttliche Bri- gid", wiederholte ich gehorsam den Namen der Allmutter, den sie in Britannien trug:
"Was ist mit ihren Priesterinnen geschehen?" Ich zog die Stirn kraus. Kaiser Tiberius ( und nein, da war er kein Ruhmesblatt für uns Claudier gewesen) hatte den
Isiskult und seine Priester noch verboten,, wohl weil er ausländische Einflüsse eindämmen wollte. Doch seit einem halben Jahrhundert war die Anbetung der Großen Mutter wieder erlaubt.( Und es war durchaus meine Idee, in Londinium noch einmal das Eheversprechen in einem Isistempel abzulegen, meinen Cato würde ich schon überzeugen, auch wenn er die Göttin nicht mochte)
Wegen des Ansehens, welches die Große Isis im ganzen Imperium genoss, konnte ich mir überhaupt nicht vorstellen, dass wir Römer etwas mit dem Verschwinden der Brigid-Priesterinnen zu tun hatten. Daher fragte ich nach.
Und Ceridwen sagte mir, dass sie keine Priesterin war. Aber sie war doch so etwas wie eine Eingeweihte, wenn Frauen ihren Rat erbaten.
"Dich in Cheddar besuchen werde ich gerne tun, ehrwürdige Dorfälteste", sagte ich rasch:
" Was ist die übliche Gegengabe für deine Hilfe?" Den Priesterinnen spendete ich normalerweise etwas. Man gab den Göttern, was man konnte, und von einer Claudia wurde Großzügigkeit erwartet. Aber wie die britannischen Gepflogenheiten waren, wusste ich nicht. Gerade hatte Ceridwen dem Statthalter verraten, dass ihr Volk nicht einmal Tempel kannte. Du lieber Himmel!
(12-21-2023, 02:49 PM)Flavianus Pytheas schrieb: Pytheas betonte daher, dass er arbeitssüchtig und womöglich auch ein Fachidiot war. Mochte Didia Corona ihn langweilig finden, das war besser als verdächtig!
(12-31-2023, 12:00 PM)Didia Corona schrieb: Sie hatte sich also nicht getäuscht, er war einer der kaiserlichen Freigelassenen und sogar in seinem Auftrag hier am Ende der Welt. Auch wenn sein Auftrag war sich um irgendwelche Arbeiter und Sklaven zu kümmern, wer konnte ihr garantieren das wirklich nur diese Informationen nach Rom gemeldet wurden. Ihre Angst war nicht das Vespasian erfuhr, wo sie war, sondern dass irgendeiner der karieregeilen Speichellecker an der falschen Stelle etwas ausratschte.
„Das ist ja hoch interessant, ich wusste gar nicht das unser allwissender Caesar Augustus sich sogar selbst um so kleine Dinge wie die Rentabilität einer weit entfernten Miene kümmert. Ich war immer der Meinung das er viel wichtigere Dinge zu tun hat.“
Corona wollte wissen ob er vielleicht auch nach Londinum berichtete, wahrscheinlich war das sogar noch gefährlicher als wenn in Rom etwas durchsickerte.
Ich hatte keinen Bedarf für die Dienste eines Medicus. Ich war jung und besaß eine ganz undamenhafte robuste Gesundheit. Pytheas war ein Freigelassener; höflich und freundlich und doch ein wenig verhuscht, wohl weil er früher mal ein Sklave gewesen war. Man musste schon
sehr philosophisch sein, um sich aus Sklaverei nichts zu machen.
Ich gähnte verhalten. Pytheas erzählte von seinen Minen- Experimenten. Aber Corona schien sich richtig dafür zu interessieren, denn sie stellte eine Menge Fragen. Das erinnerte mich an mein eigenes Selbstdisziplinierungsprogramm: Mich wenigstens einmal am Tag mit einer Angelegenheit zu beschäftigen, die ich langweilig fand. So hatte ich von Prisca das Weben erlernt.
Ich richtete also meine Aufmerksamkeit auf Pytheas und hörte zu, obwohl er noch langweiliger war als ein Webstuhl. Und das wollte etwas heißen.