RE: Herr Sabinius such das Glück - Ein Ausflug
Als Merula ganz ohne Cena ins Bett wollte, überraschte Prisca ein wenig und sie wusste nicht, wie gut sie ihren Schrecken da überspielen konnte, aber sie nickte nur und versuchte ein aufmunterndes Lächeln. Allerdings hatte Merula gar nicht die Absicht, das zu tun, wovon sie im ersten Moment angenommen hatte, er wollte es trotz Trauerzeit. Nein, er verabschiedete sich und ging in sein Cubiculum und kam von dort auch nicht wieder heraus.
Prisca atmete erst einmal tief durch. Offenbar würde er die Trauerzeit auch wirklich mit trauern verbringen und nicht damit, einen Erben zu zeugen, was sie irgendwie erleichterte. Zumindest heute würde das weitere Grübeleien überflüssig machen.
Prisca allerdings war noch nicht müde, und es war noch viel zu tun, also blieb sie noch wach. Sie ließ für alle eine leichte Cena richten und besprach mit der Köchin, was sie die nächsten tage machen sollten, wenn die Nachbarn vorbeikämen, um sich von Naevia Calida zu verabschieden. Ein wenig honiggesüßtes Gebäck als leichter Leichenschmaus für die normalen Besucher und ein Eintopf mit Gemüse und Wild für diejenigen, die länger verweilten und etwas warmes benötigten, erschien am praktischsten. Außerdem konnte man die Reste gut an die Armen verteilen, sollte es zu viel sein.
Da es hier in Iscalis tatsächlich keine Zypressen gab, improvisierte Prisca mit einigen Sklavinnen einen Trauerkranz aus Tannen- und Kiefernzweigen und hängte diesen an die Tür. Anschließend half sie selber mit, Binsen zu streuen, begrüßte die ankommenden Bestatterin und ließ die Frauen ihre Arbeit zur Behandlung des Leichnams machen, ehe dieser noch zur Nacht im Atrium aufgebahrt wurde, so dass am Morgen die ersten Trauergäste kommen konnten. Zwischendurch aß sie ein wenig, sprach mit dem ein oder anderen Sklaven und wusch sich noch einmal nach der Reise ausführlich die Füße, ehe auch sie ins Bett ging. Und nicht lange danach war sie dann auch eingeschlafen.
Vormund (Tutor): Aulus Carisius Primus (NSC)
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