RE: Stallungen beim Wagenrennen
Niamh lag ruhig in Louarns Armen. Sie fand Geborgenheit bei ihm, denn sie wusste, dass sie an seiner Seite hingehörte. Sie war fest davon überzeugt, dass Louarn sie nicht mehr verlassen würde. Er hatte nur eine Bedingung: Sie sollte sich in Zukunft von Ceridwen fernhalten. Obwohl Niamh nichts gegen Ceridwen hatte, war sie bereit, diese Bedingung zu erfüllen. "Ja, ich verspreche es!" versprach sie leise nickend. Ihre Tränen versiegten allmählich, nur gelegentlich war noch ein Schluchzen zu hören.
Kaum hatte sie ihr Versprechen gegeben, wurde sie aus ihrer Idylle gerissen. Sie hörte die Stimme der Gwrach, die ihren Namen rief und fragte, ob es ihr gut ginge. Erinnert an ihr gerade gegebenes Versprechen, nickte sie nur. Doch Ceridwen schien aufgeregt. Sie rief, dass Niamh hier weg müsse, denn dieser eine Mann aus der Loge, den sie erkannt hatte, hatte sich offenbar auch an sie erinnern können.
Bei Ceridwens Worten weiteten sich Niamhs Augen. Die Geschichte, die Ceridwen den Römern aufgetischt hatte, und die daraus resultierenden Konsequenzen ließen Niamhs Herz schneller schlagen. Angst und Zorn breiteten sich in ihr aus. "Was sagst du da? Wie konntest du das nur tun? Du hast mich verraten!" rief sie vorwurfsvoll. Der Gedanke, Furus Saturus noch einmal nahe zu kommen, bereitete ihr Bauchschmerzen. Er wollte sie zu den Vorgängen in Erwans Haus befragen. Wenn er herausfände, dass sie das Urteil über den Gallier gefällt hatte, wäre sie in größter Gefahr. Ja, sie musste fliehen, und zwar sofort! Sie sollte ihr neues Zuhause verlassen, wo sie vielleicht die schönsten Tage ihres Lebens mit Louarn verbracht hatte.
Mit dem Ort, den Ceridwen vorschlug, verband sie schmerzhafte Erinnerungen. Die Quelle der Brigid war zwar ein ruhiger und besinnlicher Ort, aber was dort geschehen war, lastete schwer auf ihr. Sie dachte nur ungern an Beltane zurück!
Als Louarn Ceridwen sah, reagierte er sofort wütend und drohte ihr sogar. Aber er machte Niamh klar, dass er sie nicht fortbringen konnte, da er die nächsten Tage hier bleiben musste. Sie wusste nicht, was ihn hier hielt. Seine Brüder und er planten etwas, aber sie wollte gar nicht so genau wissen, was es war. Es schmerzte sie nur, dass sie ohne ihn gehen musste, obwohl er ihr helfen wollte und jemanden suchen wollte, der sie begleiten könnte.
"Wirst du dann später zu mir kommen? Zur Quelle der Brigid?", fragte sie ihn, denn nur das würde sie trösten können.
|