RE: Stallungen beim Wagenrennen
Louarn fand keine Worte für sie. Er blieb stumm, ob aus Unwillen oder Unfähigkeit, blieb ungewiss. Vielleicht war es auch zum Besten so. Niamhs Schmerz war bereits unerträglich. Ihre Welt würde in Chaos versinken, sollte er gehen. Sie würde wieder allein und schutzlos sein, ohne Liebe, ohne Geborgenheit. Wenn das der Preis dafür war, dass sie nur ein einziges Mal die Warnungen derer ignoriert hatten, die vor den Römern gewarnt hatten, dann war dieser Preis definitiv zu hoch! Sie würde sich nie wieder freiwillig einem von ihnen nähern wollen!
Als sie sich ihrer Trauer hingab, schien alles Schöne und Gute unterzugehen. Es fühlte sich schlimmer an als ihre Flucht aus der Heimat. Denn damals hatte es noch einen Funken Hoffnung gegeben, dass ein besseres Leben auf sie wartete. Aber jetzt?
Louarn kehrte zu ihr zurück, hob sie hoch und zog sie an seine Brust, während sie bitterlich weinte. Er bat sie, aufzuhören. Aber unter den gegebenen Umständen war das nicht so einfach. Als er sie jedoch hielt, beruhigte sie sich ein wenig, da sie glaubte, er würde bei ihr bleiben. Aber sie irrte sich. Er glaubte, nicht gut genug für sie zu sein. Wieder strömten Tränen über Niamhs Wangen. "Nein, du bist alles für mich! Ich will nur dich und sonst keinen anderen! Bitte verlass mich nicht!", entgegnete sie mit tränenerstickter Stimme. Sie klammerte sich an ihn, wie ein Schiffbrüchiger an ein Stück Treibholz, denn sie würde es kaum ertragen können, wenn er nun wirklich ging.
|