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Die Reichen und die Schönen - Cena zu Ehren des Statthalters Petilius Rufus
12-12-2023, 12:41 PM,
Beitrag #69
RE: Die Reichen und die Schönen - Cena zu Ehren des Statthalters Petilius Rufus
(12-09-2023, 11:47 AM)Didia Corona schrieb: Da sprach diese dunkle Hetäre sie doch wirklich an und wagte es auch noch so zu tun als ob das ganze nichts war. 
Corona zog die Augen etwas zusammen und sah die junge Frau…sie war ja noch fast ein Kind,.. eiskalt an. Namen sich zu merken war sicher nicht das einzige was die noch lernen musste.

Corona nahm ihr Näschen noch etwas höher, streckte ihren Rücken und wendete sich dem Princeps wieder zu. 
Sie war eine kleine Frau aber jetzt fühlte sie sich groß und erhaben über allen. Sie hatte sich viel zu lange versteckt, erst in ihrer Ehe und dann auf der Flucht. Sie wollte endlich wieder sie selbst sein, zumindest etwas. Sie war keine schüchterne Jungfrau und auch kein verschreckter Hase.

„Stimmt, Sabina hat auch geheiratet. Ich hab so viel versäumt wärmend meiner Krankheit. Es wird Zeit das ich wieder mich etwas unter Menschen wage. Im Peristyl ist sie also, bei den anderen ehrenhaften Damen, sagst du?“ sie betonte das „ehrenhafte“ und sah die Hetäre erneut eiskalt an.
„Ihr solltet mich dann wohl zusammen zu den Damen begleiten, da könnt ihr euch auch etwas üben im Namen merken.“

Wieder sah sie mit einem echten Lächeln zu Saturninus „Dann werde ich mich jetzt mal zu den beiden glücklichen Damen begeben, ich hoffe das wird uns in Zukunft etwas öfters sehen.“ Verabschiedete sie sich von dem Furier.

"Sei nicht so streng, werte Didia Corona", bat Saturninus und legte den Kopf ein wenig schief. Um seinen Mund spielte ein Lächeln:
" Erfreue uns vielmehr mit dem ungetrübten Glanz deiner Erscheinung. Du siehst wieder einmal hervorragend aus" Mehr flirtete er nicht; Corona war eine Freundin seiner Frau und eine römische Bürgerin. Das war ein Tabu.
Dann kam ihm in den Sinn, dass sie vielleicht gar nicht Sabina, sondern Ceridwen gemeint hatte.Die ältere Keltin war eine würdige Erscheinung und viel interessanter als das junge, dumme Ding. Das sagte er:

"Mir fällt ein, dass auch die werte Ceridwen ein blaues Gewand trägt. Sie ist die Dorfälteste von Cheddar und meine Klientin. Sehr interessant, was sie über die Einheimischen zu berichten weiß. Wenn du gerne möchtest, mache ich euch bekannt?"

(12-09-2023, 06:37 PM)Kiki schrieb: Aber die alte Schnepfe schien von meiner bloßen Existenz genervt, denn sie durchbohrte mich mit Blicken, als würde das irgendwas bewirken, und versuchte ein paar spitze Stiche anzubringen. Wäre ich eine brave Römerin, hätte ich mich wohl auch artig geschämt. Aber ich war eine Hetäre, von der man erwartete, dass sie sich über gesellschaftliche Konventionen hinwegsetzte. Wenn ich auf einmal brav, schüchtern und zurückhaltend sein würde, würden die Hälfte meiner Kunden das Interesse verlieren. Langweilig und altbacken hatten sie schließlich schon zuhause herumsitzen.
“Oh, es wäre mir zwar eine wirklich außerordentlich große Ehre, mich den edlen Damen von Iscalis anzuschließen, aber ich glaube, dass meine Gesellschaft sie doch in Verruf brächte“, lehnte ich also gutgelaunt die “Einladung“ zum Namenlernen ab. Wenn man einfach so tat, als hätte man eine Beleidigung gar nicht verstanden, verfehlte sie üblicherweise ihre Wirkung, hatte ich schon häufig festgestellt. Die wenigsten Menschen kamen damit klar, wenn man einfach unschuldig naiv auf ihre spitzen Bemerkungen zurücklächelte.
“Dir ein schönes Fest, Didia“, wünschte ich ihr also fröhlich, als sie meinte, sie würde jetzt gehen und tat so, als hätte ich die Versuche, mich herabzuwürdigen, überhaupt gar nicht bemerkt. Ich blieb einfach gut gelaunt, heiter und leicht. Ganz so, wie die Männer mich allgemein haben wollten.

Saturninus unterdrückte ein Lachen, als er sich vorstellte, wie Kiki unter den Honoratiorengattinnen auftauchen würde: Wie ein schwarzer Schwan unter einer Schar empörter Hennen. Nur Serena würde keine Empörung zeigen, sie hätte gewiss die Situation im Griff und würde ganz Dame den Störenfried durch einen Sklaven fortlotsen lassen.
Aber der Gedanke, nun beobachtet oder gar verpetzt zu werden, gefiel ihm wirklich nicht:
"Ich fürchte, dass wir nun ganz brav sein werden", sagte er mit einem Seufzen:
"Das heißt ich werde es! Wenn ich nachher Leon durch Seasnán ersetze, darfst du den Spartaner ruhig mit dir nehmen. Er wird vor Glück nicht wissen, was ihm geschieht"
Jeden Römer hätte Saturninus als Vertragsbruch angesehen, doch nicht den Sklaven. Seine Sklaven betrachtete er als eine Art Verlängerung seines eigenen Körpers. Außerdem würde Leon niemals etwas ohne seinen Befehl tun.

(12-10-2023, 09:27 AM)Licinianus Owain schrieb: Der Tonfall von Furius änderte sich plötzlich. Es lag fast etwas Freundschaftliches darin. Doch was er sagte, schmerzte mich noch mehr. Denn es bestätigte, dass sie all dies tat, weil sie es wollte. Er meinte, ich sollte die Dinge nicht so schwer nehmen und zufrieden sein, mit dem, was mir geschenkt wurde. Ein Geschenk, das mich eines Tages ganz zerstören würde! Aber ich sah noch einen kleinen Hoffnungsschimmer. Vielleicht kam sie zur Vernunft, wenn ich mit ihr redete. Vielleicht erinnerte sie sich auch wieder an unseren Traum, den wir vor nicht allzu langer Zeit gemeinsam geträumt hatten.

"Du denkst, ich bin undankbar? Ja sicher, ich habe nicht das Recht, mich zu beklagen. Aber ich weiß auch, dass ich auf Dauer so nicht leben kann! Vielleicht sollte ich gehen." Den letzten Satz hatte ich mehr zu mir selbst, als zu ihm gesagt, denn ich war gerade dabei zu realisieren, dass ich den Kampf um Aglaia niemals gewinnen konnte.
Furius hatte wohl tatsächlich überlegt, dass ich den Tribun für ihn töten könnte. Doch die Umstände hielten ihn davon ab, da die Tat auch auf Aglaia zurückfallen könnte. Stattdessen vertraute er lieber der römischen Justiz. Da musste ich nun wirklich lachen. "Du glaubst im Ernst, er wird dafür bezahlen müssen, was er getan hat? Wahrscheinlich bekommt er einen Verweis, weil er ein paar Einheimische drangsaliert hat. Mehr nicht! Und du gibst dich damit zufrieden? Kein Römer hat mehr den Tod verdient, als er! Und glaube mir, ich habe keine Angst vor dem Tod." Auch nicht, wenn er auf so schreckliche Weise wie bei einer Kreuzigung kam.


"Ist dein Leben tatsächlich so unerträglich, Licinianus Owen?", fragte Saturninus: "Du warst ein kriegsgefangener Sklave. Du hättest in den Minen oder in der Arena landen können. Alles was du jetzt bist, verdankst du deiner sanften ehemaligen Herrin Aglaia. Doch nicht einmal das meinte ich mit Undankbarkeit, obwohl viele Römer hier das so sehen würden: SIE liebt dich, du Dummkopf! Sie will dein Kind auf die Welt bringen!Und dir hat dein Schmiedegott- wie heißt er: Vulcanus- Govannus? - Talent und eine Karriere geschenkt. Nimm, was gut ist! Vergiss, was schlecht ist! ",
der junge Kunstschmied machte sich das Leben selbst kompliziert. Aber das war meistens so. Er, Saturninus, neigte nicht dazu. Er machte sich sein Leben so einfach wie es ging - kompliziert wurde es ganz von alleine:

"Ich glaube dir auch, dass du den Tod nicht fürchtest. Ein Römer fürchtet den Tod aber auch nicht, selbst wenn er glaubt, dass ihn nur das Nichts erwartet. Er stirbt ehrenvoll, wenn es ans Sterben geht. Der körperliche Tod ist nur eine Art Strafe. Der Mann ist ein römischer Ritter. Sein sozialer Tod wäre schlimmer für ihn, und ich möchte, dass er in Ungnade fällt, ja", Saturninus nickte. Das Gespräch hatte eine ernsthafte Wendung genommen und rasch berührte er kurz sein Geschlecht, um Unheil abzuwehren.
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Honoratior von Iscalis
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RE: Die Reichen und die Schönen - Cena zu Ehren des Statthalters Petilius Rufus - von Tiberius Furius Saturninus - 12-12-2023, 12:41 PM

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