RE: Stallungen beim Wagenrennen
Lucius Petilius Rufus lächelte.
Zwei Wachen brachten die schüchterne Nivis, die wirklich ein lieblicher Anblick war, wie so sich so bewegte. Rufus gefiel das Mädchen sehr und er freute sich schon auf die folgende Stunde mit ihr. Wenn sie sich gut machte, würde er sie vielleicht sogar bis in die nächste Stadt mitnehmen, ehe er sie zurückschickte. Aber das würde sich erst alles noch zeigen. Nach Londinium würde er sie keinesfalls mitnehmen. Wäre sie eine Sklavin, wäre das seine Sache, aber eine freie Geliebte würde von seiner Frau mit Sicherheit spätestens dann vergiftet werden, wenn sie ein Kind trug. Nein, soviel Ärger würde Rufus seiner Frau nicht antun.
Aber erst einmal schob er die Gedanken beiseite und lächelte Nivis zu, die noch etwas schüchtern wirkte. Als sie bei ihm war, ergriff er sanft ihren Arm und hakte sie bei sich unter, da sie sich selbst das wohl nicht trauen würde. “Keine Angst, Nivis. Du bist hier sicher bei mir. Du musst dich nicht fürchten.“
Vielleicht dachte sie auch, dass die Wachen sich beteiligen würden und war deshalb in Sorge. Ganz abwegig waren diese Gedanken ja in der Tat nicht, und an einem anderen Tag hätte Rufus derlei vielleicht sogar bevorzugt. Aber heute wollte er sie selbst. Also tätschelte er ihre Hand an seinem Arm und lächelte ihr aufmunternd zu. “Keine Sorge. Die Wachen bleiben hier draußen und passen auf, dass uns niemand stört. Also, wollen wir hineingehen zu den Pferden?“
So ganz sicher, wie viel sie verstand, war er nicht. Zweifelsfrei würde sie wissen, welchem Zweck der Besuch in Wahrheit diente. Aber darüber hinaus hatte sie nicht mit ihm geredet, weshalb Rufus annahm, dass sie entweder sehr schüchtern oder des Lateins unkundig war. Aber beides fand er durchaus charmant. Und außerdem lächelte sie ihn immer wieder schüchtern an, weshalb er annahm, dass sie durchaus alles andere als abgeneigt war.
Also führte er sie in die Stallungen, während die Wachen zurückblieben. Im inneren der einfach schnell zusammengebauten Konstruktion war es auch frisch, aber durch die Tiere und das Stroh rustikal und wärmer als draußen. Rufus entließ sie aus seinem Arm und nickte in Richtung der Pferde in der nächsten offenen Box, die mit langen Halftern einfach festgebunden waren. “Gefallen sie dir? Du darfst sie ruhig anfassen“, meinte er freundlich. Zu sehen, wie zarte Frauenhände über muskulöse Körper strichen, war durchaus erregend. Selbst wenn die Körper Pferden gehörten.
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