Willkommen im Forum, Bitte Anmelden oder Registrieren

Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Die Reichen und die Schönen - Cena zu Ehren des Statthalters Petilius Rufus
12-09-2023, 06:37 PM,
Beitrag #65
RE: Die Reichen und die Schönen - Cena zu Ehren des Statthalters Petilius Rufus
(12-06-2023, 06:03 PM)Tiberius Furius Saturninus schrieb:

…Ihre Freizeitplanung wurde von eine von Serenas Bekannten unterbrochen. Ausländische Namen konnte sich Saturninus nicht merken, aber römische durchaus. Das war Didia Corona, die meist von einem etwas finster dreinblickenden Burschen begleitet wurde, ihr Freigelassener oder so:

"Salve werte Didia Corona", grüßte er und tat so, als würde er ihre spitze Bemerkung überhören:
"Ich danke dir für die Glückwünsche. Ja, Serena hat mir eine kleine Tochter geboren, Furia Saturnina. Du findest meine Gemahlin vermutlich bei den Damen im Peristyl. Sie wird sich freuen, dich wiederzusehen. Weshalb hast du uns denn so lange deine Gesellschaft vorenthalten? Du warst doch nicht etwa ernstlich krank?"
Saturninus bemühte sich um einen Blick voller Anteilnahme, obgleich er die nicht empfand. Von all den Freundinnen von Serena war Corona diejenige, die ihn unbehaglich fühlen ließ. Sabina war dreist, und Prisca eine treue Seele. Aber Didia Corona hatte etwas Undurchschaubares.

"Du meinst gewiss ihre Cousine Sabina, die Gattin von Iulius? ", sprang er Kiki bei. Er hatte keine Ahnung, welches Kleid die Claudierin trug. Das Gattin betonte er und dachte: Warum ist Didia Corona eigentlich nicht verheiratet? Sie war eine noch junge und attraktive Witwe: Gab es da etwas? Ein Ehehindernis? Ich nehme an, ihre spitze Zunge ist es, dachte Saturninus.
Aber vorsichtshalber hielt er etwas Abstand von Kiki.

Seine Ehe mit Serena war nämlich glücklich. Er liebte sie auf seine Weise, hätte alles für sie getan. Sie wiederum würde sich niemals in seine Angelegenheiten mischen. Doch er wollte auch nicht, dass Didia Corona ihn anschwärzte und dass sie ihm dann heimlich grollte. Serena hatte schon die Angelegenheit mit Furiana Deirdre wegstecken müssen.

(12-09-2023, 11:47 AM)Didia Corona schrieb:
Da sprach diese dunkle Hetäre sie doch wirklich an und wagte es auch noch so zu tun als ob das ganze nichts war. 
Corona zog die Augen etwas zusammen und sah die junge Frau…sie war ja noch fast ein Kind,.. eiskalt an. Namen sich zu merken war sicher nicht das einzige was die noch lernen musste.

Corona nahm ihr Näschen noch etwas höher, streckte ihren Rücken und wendete sich dem Princeps wieder zu. 
Sie war eine kleine Frau aber jetzt fühlte sie sich groß und erhaben über allen. Sie hatte sich viel zu lange versteckt, erst in ihrer Ehe und dann auf der Flucht. Sie wollte endlich wieder sie selbst sein, zumindest etwas. Sie war keine schüchterne Jungfrau und auch kein verschreckter Hase.

„Stimmt, Sabina hat auch geheiratet. Ich hab so viel versäumt wärmend meiner Krankheit. Es wird Zeit das ich wieder mich etwas unter Menschen wage. Im Peristyl ist sie also, bei den anderen ehrenhaften Damen, sagst du?“ sie betonte das „ehrenhafte“ und sah die Hetäre erneut eiskalt an.
„Ihr solltet mich dann wohl zusammen zu den Damen begleiten, da könnt ihr euch auch etwas üben im Namen merken.“

Wieder sah sie mit einem echten Lächeln zu Saturninus „Dann werde ich mich jetzt mal zu den beiden glücklichen Damen begeben, ich hoffe das wird uns in Zukunft etwas öfters sehen.“ Verabschiedete sie sich von dem Furier.

 Ich runzelte die Stirn. Ich hatte die Frau von Iulius Cato – Männer konnte ich mir naturgemäß besser merken – als kleine Blondine im Kopf, aber war mir ziemlich sicher, dass die Frau, die ich meinte, schon älter war. Da es aber ohnehin eigentlich unwichtig war, zuckte ich fröhlich mit den Schultern und lächelte ihn freudig an, auch wenn er von mir etwas abgerückt war. “Nun, wenn sie heute blau trägt, wird sie es wohl sein“, stimmte ich ihm also zu.


Aber die alte Schnepfe schien von meiner bloßen Existenz genervt, denn sie durchbohrte mich mit Blicken, als würde das irgendwas bewirken, und versuchte ein paar spitze Stiche anzubringen. Wäre ich eine brave Römerin, hätte ich mich wohl auch artig geschämt. Aber ich war eine Hetäre, von der man erwartete, dass sie sich über gesellschaftliche Konventionen hinwegsetzte. Wenn ich auf einmal brav, schüchtern und zurückhaltend sein würde, würden die Hälfte meiner Kunden das Interesse verlieren. Langweilig und altbacken hatten sie schließlich schon zuhause herumsitzen.
“Oh, es wäre mir zwar eine wirklich außerordentlich große Ehre, mich den edlen Damen von Iscalis anzuschließen, aber ich glaube, dass meine Gesellschaft sie doch in Verruf brächte“, lehnte ich also gutgelaunt die “Einladung“ zum Namenlernen ab. Wenn man einfach so tat, als hätte man eine Beleidigung gar nicht verstanden, verfehlte sie üblicherweise ihre Wirkung, hatte ich schon häufig festgestellt. Die wenigsten Menschen kamen damit klar, wenn man einfach unschuldig naiv auf ihre spitzen Bemerkungen zurücklächelte.
“Dir ein schönes Fest, Didia“, wünschte ich ihr also fröhlich, als sie meinte, sie würde jetzt gehen und tat so, als hätte ich die Versuche, mich herabzuwürdigen, überhaupt gar nicht bemerkt. Ich blieb einfach gut gelaunt, heiter und leicht. Ganz so, wie die Männer mich allgemein haben wollten.
[Bild: 1_27_01_24_7_06_00.jpeg]
Zitieren
 


Nachrichten in diesem Thema
RE: Die Reichen und die Schönen - Cena zu Ehren des Statthalters Petilius Rufus - von Kiki - 12-09-2023, 06:37 PM

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 7 Gast/Gäste