(12-04-2023, 05:48 PM)Caius Plautius Leander schrieb: Und so war er auch heute im Bürgerbüro. Eigentlich nur, weil hier besseres Licht herrschte als im Archiv und er so besser arbeiten konnte. Deshalb saß er auch im Hintergrund, als der Princeps Officii mit einigen anderen Personen eintrat. Er schaute kurz zu ihnen herüber, da sie im Eingang erst einmal stehen blieben, was zwar den Verkehr behinderte, aber für Patrizier war das wohl zulässig. Zumindest würde niemand sie vom Gegenteil überzeugen wollen.
Als der Patrizier aber höchstselbst zum Schalter kam, stand Leander auf und wies mit einer Handbewegung an den eigentlich dort befindlichen, untergeordneten Beamten an, dass er sich selbst um diese Angelegenheit kümmern würde. “Salve, ehrenwerter Furius Saturninus. Auch euch Grüße, Gabinius Secundus und Furia Stella.“ Immer schön dem Rang nach grüßen.
“Ich muss zugeben, ich bin ein wenig verwirrt. Ich bräuchte noch Datum und Art der Eheschließung und natürlich das Datum der Geburt.“ Und genau bei diesen Daten sah Leander die Schwierigkeit, denn ein Kind war nur dann ehelich, wenn es innerhalb der passenden Zeit – nämlich frühestens 181 Tage nach Eheschließung und spätestens 300 Tage nach dem Ende der Ehe – geboren worden war. Und sowohl eine Ehe als auch eine Geburt hatten eigentlich die Frist von einer römischen Woche, um gemeldet zu werden. So oder so konnten sich alle beteiligten Mitarbeiter wohl gleich über eine kleine Zuwendung zur Begleichung der Unannehmlichkeiten freuen.
(12-05-2023, 04:15 PM)Furia Stella schrieb: "Das freut mich zu hören, Cousin Tiberius, dass du auf uns nicht warten musstest". Nach dem Austausch von Höflichkeiten haben sich Sonnwin und Saturninus die Hände gedrückt, was mich sehr freute und ich schaute meinen Friudel an, der in seiner Toga blendend aussah und ich war sehr stolz auf ihn.
Sonnwin bedankte dann Saturninus, dass er für uns Zeit gefunden hatte, auch ich nickte bestätigend, worauf mein Cousin sagte, dass ihm mein Wohlergehen an Herzen liegt. Seine Worte haben mich gerührt und ich lächelte ihn sanft an. Dann forderte Saturninus ihm zu folgen und ich erblickte im Vorderzimmer einen jungen Mann, dem mein Cousin uns vorstellte und unser Anliegen dargestellt hat und auch die Geburt unseres Sohnes sollten wir eintragen. Dabei lächelte er Quiwon an, der sich auf Durs Arm bequem machte und alles sehr aufmerksam verfolgte, "Unser Sohn und dein Neffe heißt Gaius Gabinius Dives!", fügte ich hinzu.
Der junge Mann im Bürgerbüro begrüßte uns alle höflich und stellte dann eine Menge Fragen, die nur mein Cousin, als mein Tutor, beantworten konnte.
Saturninus ergriff das Wort, und er schenkte Leander ein aufrichtiges Lächeln. Tüchtige Männer, die dennoch ihren Platz kannten, konnte er gut leiden, und er hatte auch nichts dagegen, wenn sie Römer wurden, im Gegenteil (Aber
heiraten musste man sie doch nicht gleich! Gabinius war nur eine Generation von einem Leander entfernt.*)
"Salve Bürger Plautius Leander, schön, dich wieder zu sehen. Du siehst gut aus", er wandte sich an seine Cousine:
" Ich war Plautius adsertor in libertatem und es war mir Ehre und Freude zugleich", ließ er sie wissen, woher sie sich kannten:
"Ja, deine Verwirrung ist nachzuvollziehen, werter Plautius Leander. Iin der Tat gibt es ein kleines Problem bei der Registrierung der Vermählung meiner Cousine. Beide sind nämlich gleich nach der Feier nach Portus Itius in Gallien abgereist, um die Schwiegereltern der Braut zu besuchen. Dort blieben sie länger als geplant - familiäre Krankheitsfälle, weißt du - und als dann der Junge auf die Welt kam, wollten sie partout nicht, dass er in Gallien registriert würde, sondern nur hier in Iscalis. Bedauernswerter, jedoch auch rührender Lokalpatriotismus! ", Saturninus sah bekümmert aus:
"Hier ist die
bezeugte Urkunde über die Hochzeit:". Sie trug ein Datum vom letzten Jahr.
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Publius Gabinius Secundus und Furia Stella
gehen heute a.d. III Non. Sep. DCCCXXX A.U.C.
mit Zustimmung von Furia Stellas Vormund
Tiberius Furius Saturninus eine Ehe sine manu ein.
Weiteres regelte ein Ehevertrag.
Zeugen der Heirat sind: Numerius Hortensius Donatus,
Aulus Menenius Falconius, Opiter Longinius Candidus,
Kaeso Quintianus Valentinus, Appius Statilius Burrus
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Das Quiwon noch kein Jahr alt war, sah ein Blinder mit Krückstock, doch Saturninus wusste das Datum seiner Geburt nicht. Er warf Stella und Gabinius einen fragenden Blick zu. Laut sagte er:
"Das Ungemach und die Mehrarbeit, die du nun hast, werter Plautius, sollen natürlich nicht ohne Indemnisation erfolgen. Wir Furier sind immer bereit, einen hervorragenden Service zu honorieren und in das Wohl unserer Stadt zu investieren"
Saturninus spielte auf die anlasslose Spende in die Stadtkasse an,
die kürzlich erfolgt war. Vermutlich war das nicht die letzte gewesen. Der Furier war nicht nur bereit, jedem Mitarbeiter Boni auszuzahlen, sondern auch Leander einen persönlichen Gefallen zu schulden, falls dieser die Angelegenheit regelte.
Seine Cousine und der kleine Junge hatten nichts Böses getan, und es war auch nicht anzunehmen, dass es einen Schaden anrichtete, wenn das Kind anstatt Furius Gabinius hieß.
* Das stimmt nicht, Gabinius Vater war Peregrinus