12-04-2023, 11:20 PM,
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Licinianus Owain
Begnadeter Kunstschmied
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RE: Die Reichen und die Schönen - Cena zu Ehren des Statthalters Petilius Rufus
(11-29-2023, 03:33 PM)Lucius Petilius Rufus schrieb: Lucius Petilius Rufus unterhielt sich.
Das tat er eigentlich die meiste Zeit bei solchen Festen. Gerade hatte er mit einem der Duumvirn gesprochen und war dabei für ein paar Augenblicke der Obhut seines Gastgebers entkommen, als dieser auch schon zurückkehrte und diesmal einen blonden Kelten dabei hatte, den er ihm wortreich und blumig anpries. Rufus vermutete einen persönlichen gefallen, der eingefordert und gewährt worden war. Wobei Rufus vermutete, dass der Gefallen eher der schwangeren Dame im Hintergrund galt, denn er konnte sich nicht vorstellen, in welcher Konstellation ein Patrizier einem Kelten einen Gefallen schulden könnte. Nungut, dann unterhielt er sich mit einem weiteren Kelten.
“Ah, die Statue ist von deiner Hand? Eine wirklich schöne Arbeit. Ich gebe zu, für so etwas habe ich kein geschultes Auge, das ist eher das Steckenpferd meiner Frau. Aber die ist in Londinium. Wäre sie hier, würde sie sicherlich wortreich deine Kunst loben und vermutlich einige Petitionen zur Verschönerung der Hauptstadt an mich richten“, meinte Rufus freundschaftlich jovial und lachte leicht.
“Wenn du auch verheiratet bist, weißt du sicher, wovon ich rede. Ich fürchte, da sind alle Frauen sich recht ähnlich, wenn es um Dinge geht, die sie haben wollen.“ Da Rufus nicht vorhatte, länger in Iscalis zu verweilen, würde sich ein Auftrag von ihm wohl kaum lohnen. Londinium war doch recht weit weg, als dass ein kleiner Schmied von hier da noch eine Lieferung tätigen könnte, ohne dass es exorbitant teuer würde. Und für solch teuren Dinge hatte Rufus dann doch nicht unbedingt das Geld, solange nicht klar war, wie lange Vespasianus ihn hier in Britannien würde arbeiten lassen.
Kaum hatte ich diesen Leuten erklärt, dass ich auch 'Frauen konnte', sprach mich der Statthalter an und lobte meine Arbeit und fing dann an mit mir zu plaudern, als wäre es das Natürlichste auf der Welt. Ich fühlte mich im ersten Moment geschmeichelt. Dieser Römer war anders als der Furius. Weniger eingebildet und wesentlich offener. Das gefiel mir sehr. Dadurch fiel meine Anspannung von mir ab, die ich seit dem Zeitpunkt meines Eintreffens hatte. "Das ist sehr schade, dass du deine Frau nicht mitgebracht hast! Aber meine Frau und ich denken darüber nach, demnächst nach Londinium umzuziehen. Vielleicht kann ich dann auch deine Frau von meinem Können überzeugen," entgegnete ich lächelnd. Zu dem, was er dann noch sagte, konnte ich ihm nur zustimmen. Frauen waren wohl wirklich alle gleich! Ganz egal, woher sie kamen und was sie taten. "Oh ja, das weiß ich! Aber ich habe den Vorteil, meiner Frau all den Schmuck, den sie haben möchte, selbst herstellen zu können," sagte ich lachend. Wie schade, dass Aglaia nicht hier an meiner Seite war. Dann hätte ich ihm die Kette mit den goldenen Perlen zeigen können, die ich für sich gemacht hatte.
(12-03-2023, 05:18 PM)Liciniana Aglaia schrieb: Ich warf Saturninus also einen letzten Blick zu, der zwar keine ewige Niedertracht verhieß, aber doch anzeigte, dass ich zumindest irgendein kleines Geschenk als Wiedergutmachung durchaus erwartete, und zog mich zu meinem jungen freund zurück, der die Szene aus der Entfernung beobachtet hatte und durchaus eifersüchtig guckte.
Als ich mich auf seinen Schoß setzte, fragte er mich noch “Was war das?“, aber nach einem “Ich habe nur den Hausherrn begrüßt“ und einem anschließenden, leichten Knabbern an seinem Ohr war er durchaus schnell wieder abgelenkt und versöhnt. Es dauerte auch nicht lange, und er wollte sehr viel mehr von mir. Ich warf nur kurz einen Blick in Richtung von Owain, der beim Statthalter beschäftigt war, als ich mich erhob und den jungen Mann mit mir zog. Der Hausherr hatte sicherlich vorgesorgt und ich musste auch nur kurz einen Sklaven fragen, wohin man sich denn zurückziehen konnte, um sich etwas vom Trubel zu erholen, um diskret auf die Zimmer weiter hinten verwiesen zu werden. Und dahin begab ich mich dann auch mit meinem nun sehr eifrigen Freund, der mir vorab als Lohn schon seinen silbernen Armreif um mein Handgelenk gesteckt hatte.
Unglücklicherweise sah ich genau in dem Moment zu ihr hinüber, als sie sich mit diesem Kerl, auf dessen Schoß sie bereits gesessen hatte, zurückzog. Als ich das sah, verhärteten sich wieder meine Muskeln und jegliches Lächeln war aus meinem Gesicht verschwunden. Nein, ich machte ihr keine Szene. Ich wurde auch nicht ausfallend. Hier waren etliche Leute, die begeistert von meinem Können waren und die sich womöglich dazu entscheiden konnten, mir einen Auftrag zu geben. Das war eine Sache zwischen mir und dem Furier! Er hatte sie für sein Fest engagiert! Er bezahlte sie dafür, dass sie mit den Gästen schlief! Und das in ihrem Zustand, während sie mein Kind in sich trug!
Als einer der Sklaven vorbei kam, ließ ich mir einen unverdünnten Wein reichen. Auch wenn ich das Gesöff hasste, brauchte ich jetzt etwas zu trinken.
(12-04-2023, 03:00 PM)Tiberius Furius Saturninus schrieb: Saturninus hatte sich dann bei Aglaia entschuldigt, als ihr Mann doch noch eingetroffen war.
Zumindest schien sich Licinianus Owen Saturninus Worte zu Herzen zu nehmen und grüßte manierlich den Statthalter und die Honoratioren. Ein Riff weniger, das es zu umschiffen galt!
Owen ignorierte Saturninus, anstatt sich über ihn als reichen Gönner zu freuen. Für was heiratete er eine Hetäre, wenn er sich dann benahm wie ein eifersüchtiger Ehemann? In Saturninus Augen hatte einjeder seinen Platz in der Gesellschaft, obwohl er in gewissem Rahmen auch "modern" war. Er würde beispielsweise seine Ehefrau, wenn er sie in flagranti mit einem anderen im Bett erwischen würde, nicht töten, sondern sich nur scheiden lassen. Aber nicht übertreiben wollte er esmit der Progressivität!
Nun wandte ich mich doch noch dem Furier zu. Es war kein dankbares Lächeln in meinem Gesicht, das er sah. Es war der pure Zorn, der mich erfüllte! Ich erinnerte mich wieder an seine Worte, die er mir in der Schmiede vor einigen Worten gesagt hatte, nachdem ich seine Forderung ausgeschlagen hatte. Und wenn ich dann bei ihr liege und du unser Stöhnen durch die geschlossene Tür hören kannst, Kelte, so wirst du wissen, dass du einfach nicht genug geliebt hast Vielleicht hatte ich sie nicht genug geliebt. Sonst hätte sie vielleicht auf das heutige Engagement verzichtet.
"War das der Grund, weswegen du mich hast rufen lassen? Damit ich sehe, was sie tut?" fragte ich ihn leise, so dass nur er mich hören konnte.
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