RE: Das Gemach von Ti. Furius Sat. (Cubiculum)
"Ich habe auf dem Sklavenmarkt bereits gehört, dass Du schön singen kannst", sagte Saturninus. Die Stimme der jungen Sklavin war unausgebildet, doch hatte sie durchaus etwas barbarisch Betörendes. Auch wenn er selbst ein Stadtmensch war, war er nicht unempfänglich gegen das Bild von weiten grünen Landschaften, und das war das Bild, welches vor seinem inneren Auge aufgetaucht war:
"Wenn Du unsere Sprache besser sprichst, wirst du mir erzählen, von was eure Lieder handeln"
Brigantia schien ihrer Antwort nach keine spezielle Ausbildung für den Haushalt zu haben. Sie war eindeutig ein einfaches Bauernmädchen. Man hätte sie als Kindermädchen einsetzen können, wenn es in der Villa Furia Kinder gegeben hätte, doch dem war nicht so.
Saturninus fragte sich, was er Cousine Stella erklären sollte, warum er unqualifiziertes Personal eingekauft hatte. Er konnte es sich selbst nicht erklären, doch dann gebot er sich Einhalt: Er musste keinem was erklären. Er konnte Sklavinnen einkaufen so viele und wie er lustig war:
"Du wirst dich um dieses, mein Schlafzimmer kümmern", sagte er und deutete auf seinen Raum: "Aufräumen, Staubwischen, das Bett machen. Ankleiden brauchst du mich nicht, das macht Scaevus. [b][i]Auch frisches Wasser sollte im Krug sein, und saubere Becher auf dem Tablett. Du willst wirklich nichts essen?"[/i][/b]
Wieder lächelte er Deirdre an: "Wenn du ab und zu Blumen aus dem Garten holst und mir sie nett in eine Vase stellst, wird mir das sehr gefallen"
Die junge Frau hatte wirklich eine Haut wie Milch. Er war versucht, sie zu berühren, aber er wollte sie nicht zurückschrecken lassen. Doch wenn es umgekehrt wäre, wenn SIE IHN berühren würde, das könnte gehen.
Saturninus streckte sich seitlich auf seinem Bett aus, einen Arm unter seinen Kopf gelegt:
"Könntest du mir den Nacken massieren", sagte er und bewegte leicht den Kopf. Wie eine Frage war es formuliert, doch eine Frage war es nicht:
"Ich bin so oft verspannt von der vielen Schreibarbeit"
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