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Die Reichen und die Schönen - Cena zu Ehren des Statthalters Petilius Rufus
11-27-2023, 05:59 PM,
Beitrag #34
RE: Die Reichen und die Schönen - Cena zu Ehren des Statthalters Petilius Rufus
(11-25-2023, 03:34 PM)Liciniana Aglaia schrieb: Ich saß auf dem Schoß meines neuen besten Freundes und flüsterte ihm gerade ein paar Zweideutigkeiten ins Ohr, als sich hinter mir jemand räusperte. Als ich Aufblickte, stand da ein Sklave,  Scaevus, der erst, als ich ihn fragend ansah, näher trat und mir ins Ohr flüsterte, dass Saturninus Owain ebenfalls eingeladen habe und mir deshalb Bescheid geben wollte. Ich nickte kurz und einen Moment lang war meine Stirn sorgenvoll verzogen. Etwas, das mein neuer, junger Galan gleich bemerkte und mich fragte, was los sei.
“Ach, nichts, was uns heute bekümmern sollte“, lachte ich ihm zu und kümmerte mich dann weiter darum, meine Hände immer wieder über Körperpartien fahren zu lassen, die ihm gefielen, und ihn sich wie der König des Festes fühlen zu lassen.

Nicht lange danach war er mir gänzlich verfallen, als ich eine Stimme in der Nähe hörte, die mir bekannt vorkam. Ich hob den Kopf, nachdem ich gerade leicht am Ohr meines jungen Freundes geknabbert hatte, und erblickte Saturninus, der mich fast sehnsüchtig ansah. Ich wandte mich meinem Begleiter zu. “Entschuldigst du mich einen Moment? Ich muss den Hausherrn begrüßen.“
“Nein, bleib hier!“ jammerte er und hielt mich leicht fest, aber ich entzog mich ihm und warf ihm über die schulter einen Luftkuss zu, ehe ich die paar Schritte zu Saturninus hinübertänzelte, gekonnt lächelnd, als wäre nichts weiter.
“Ah, Furius Saturninus! Welch schönes Fest!“ begrüßte ich ihn unverfänglich, ergriff seine Hände zur Begrüßung und beugte mich vor, um ihm einen Kuss auf die Wange zu hauchen. Bei einer Hetäre achtete niemand darauf, dass ich mich an Grenzen anderer halten musste. Ja, man erwartete von mir, dass ich mich verführerisch und etwas übereuphorisch zeigte.
Ich nutzte die Gelegenheit auch gleich, dass ich so nah bei ihm war, um ihn leise wissen zu lassen: “Ich bin übrigens böse auf dich“ Ja, ich wollte, dass er das wusste. Immerhin hatten wir neulich über Owain gesprochen und er hatte mir zugesagt, ihn nicht einzuladen, und nun hatte er mir seinen Sklaven geschickt, ihn doch einzuladen. Da durfte ich mit ihm schmollen.


(11-26-2023, 07:53 AM)Licinianus Owain schrieb: Schließlich fiel mein Blick auch auf den Furier, der bei einem älteren Togaträger stand, den ich zuvor noch nie gesehen hatte, und sich mit ihm unterhielt. Zwar rebellierte mein Magen bei dem Gedanken, mich mit ihm nun unterhalten zu müssen. Dennoch schritt ich auf ihn zu. "Salve Furius! Du wolltest mich sprechen," sagte ich kühl.


"Liebste und verehrteste Aglaia, du hast ganz Recht, mit mir böse zu sein", erwiderte Saturninus und schaute so zerknirscht drein, wie es ihm möglich war: "Doch hätte ich Owen nicht herholen lassen, so hätte man mir vorgeworfen, ein Geizhals zu sein und nicht teilen zu wollen. Das kann ich mir als Gastgeber nicht leisten. Vielleicht kommt dein Mann ja...."

gar nicht, wollte er noch sagen, aber da war der junge Kelte zu seinem Leidwesen schon eingetroffen. Saturninus zuckte die Schultern und ging zu seinem Platz zurück.

"Salve Furius", grüßte dieser kühl, und Saturninus räusperte sich ein wenig über die Art der doch sehr informellen Begrüßung einem Patrizier gegenüber:

"Ach, Künstler! Immer mit dem Kopf in den Wolken! Das hier ist Licinianus Owen, der begnadete Kunstschmied", bemerkte er und nahm Owen am Arm, wie ihn zu begrüßen, aber sein Griff war fester als üblich:

" Dieser Britannier hier lebte einst in einem Dorf weit fort von hier in den Schwarzen Bergen. Sein ganzes Leben konnte man nur karg und trist nennen. Doch dann kam er in das Haus der Liciniana Aglaia", jetzt machte Saturninus eine Geste in ihre Richtung, und damit hatte auch jeder den Namen der schönen Hetäre erfahren:

"Und sein Talent, gespeist aus dem alten Handwerk seiner keltischen Ahnen und neu befruchtet vom Kontakt mit unserer hochstehenden, einmaligen Kunst brach sich Bahn, und er wagte sich direkt an dieses Bronzebild eines jugendlichen Mars - zu Ehren Roms und unserer Legion. 

Sieht der junge Speerwerfer nicht aus, als wolle er direkt vom Sockel steigen?

Ich darf mir den Verdienst anrechnen, diesen Kunstschmied in Cheddar entdeckt und gefördert zu haben. Auch die Iulier haben bereits ein Werk von Owen in ihrer Villa stehen. 
Ich bin mir sicher, dass Licinianus Owens Weg nicht hier endet. So viel steht noch in den Sternen - vielleicht Londinium, vielleicht sogar Rom, wenn man klug genug ist, seine Chancen zu nutzen und sie sich nicht zu verbauen"

Letztere Worte waren an Owen als Mahnung gerichtet: Tust du das, was du sollst, wirst du aufsteigen. Tust du es nicht, dann wirst du sehen, was du davon hast:

Saturninus behielt sein Lächeln bei:

" Owen, du stehst vor dem Statthalter, dem edlen Legat Augusti Lucius Petilius Rufus, selbst", fügte er noch an, bevor es dem einfiel, den hochgestellten Römer einfach mit "Salve Petilius" zu grüßen. 

Da gab es aber auch schon zwei Honoratioren, die fragten, ob Owen sich auch auf die Darstellung des schönen Geschlechtes verstände.  Sie hätten gerne eine liebliche Göttin, Flora oder Venus, in Auftrag gegeben....
[Bild: 3_18_08_22_2_20_05.png]
[Bild: 3_15_08_22_9_31_55.png]

Honoratior von Iscalis
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RE: Die Reichen und die Schönen - Cena zu Ehren des Statthalters Petilius Rufus - von Tiberius Furius Saturninus - 11-27-2023, 05:59 PM

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