RE: Cubicula des Tribun Marcus Iulius Cato
Sein Herr war ungeduldig. Beinahe nervös zu nennen und konnte Nefertem da nicht etwa zwei kleine Schweißperlen sehen, die an der Schläfe seines Dominus klebten? Fakt war, die Laune seines Herrn kannte der iulische Sklave zur Genüge und so blieb Nefertem auch vollkommen ruhig. Während er mit geschickten Bewegungen den Iulier in seine Toga wickelte und zum Schluss überprüfte ob auch wirklich jede Falte richtig lag.
“Du siehst perfekt aus Dominus. Wie es einem ersten Bürger Iscalis gebührt.“
Mehr Komplimente wollte Nefertem nun auch nicht über seine Lippen dringen lassen. Immerhin wusste er, dass es seinem Dominus nicht gefiel, wenn er zu viel gebauchpinselt wurde. So schwieg der Dunkelhaarige dann auch schon und trat einen Schritt zurück, so dass das Augenmerk seines Herrn auf seine schmale Gestalt fallen konnte. Wenn sich Marcus Iulius Catos Blick auf ihn niederlegte, würde dieser erkennen, dass sich sein Sklave eine neue Tunika angezogen hatte. Eben jene, die er von seinem Herrn geschenkt bekam, die mit den Goldfäden an Ärmelsaum und Kragen.
“Die Kutsche steht bereit Dominus.“
Beeilte sich Nefertem an das Ohr seines Herrn dringen zu lassen. Bevor er auch schon tief durchatmete und dem Iulier einen musternden Blick entgegen warf. Fehlte nicht viel und Marcus Iulius Cato würde mit dem Fuß aufstampfen. Wie ein ungeduldiges Kind. Somit trat Nefertem an seinem Herrn vorüber und auf die Türe zu, die er für den Römer öffnete und ihm ein Zeichen gab, an ihm vorbei hinaus zu treten. Denn dort wartete bereits die Kutsche, welche Nefertem dienstbeflissen zur Castra bestellt hatte.
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