11-22-2023, 04:24 PM,
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RE: Die Reichen und die Schönen - Cena zu Ehren des Statthalters Petilius Rufus
(11-20-2023, 07:04 PM)Narcissus schrieb: Narcissus lachte.
"Wohl wahr, wohl wahr", gab er zu und fuhr sich durch das dichte blonde Haar. "Hach, es ist schon eine Last, was?"
Sein Zwinkern sollte zeigen, dass er die Sache mit Humor nahm und sich selbst nicht allzu ernst. Man musste lachen können, vor allem über sich selbst. Sonst endete man noch als Patrizier, unglücklich verheiratet und gefangen in einem langweiligen Leben. "He, meine Idee war das mit der Statue nicht. Ich habe nur dasselbe gemacht wie immer und umwerfend ausgesehen."
Er knuffte den Medicus mit der Schulter. Vielleicht etwas vertraut die Geste, aber Narcissus ging nie auf Distanz. Als Phyteas den LAPP erblickte und sich auf ihn zubewegte, tat Narcissus es ihm gleich.
"Au ja, da mach ich doch gleich mit!", kündigte er an und erreichte Lucius Petilius Rufus gleich nach ihm.
Er ließ Phyteas natürlich geduldig aussprechen, bevor auch er vortrat.
"Und ich bin Narcissus und mir ist es auch eine unglaubliche Ehre, edler Statthalter. Ich wünsche dir, dass du diesen Abend ganz besonders genießt!"
Mit einem schelmischen Grinsen nickte er dem Medicus zu, der nun entweder weitersprechen oder sich wieder ihm zuwenden konnte.
"Also, was wollen wir trinken?", fragte er und übersprang dabei die Frage, ob Phyteas überhaupt etwas trinken wollte. So überging man nämlich das Risiko, dass jemand Nein sagte.
(11-20-2023, 08:47 PM)Lucius Petilius Rufus schrieb: Lucius Petilius Rufus nahm sich eine Fleischpastete.
Zum Essen kam er auch dieses Mal nicht, denn kaum hatte er seinen vorigen Gesprächspartner abgewimmelt und sich eine Pastete geangelt, kam auch schon der nächste an. Dieses Mal ein Gemeiner, oh, und im Schlepptau der hübsche Jüngling. Der Mann stellte sich als Medicus vor und erbat einen Augenblick seiner Zeit für eine medizinische Angelegenheit. Er war Flavianus, was alles und ncihts heißen konnte, weshalb er erst einmal Rufus' Aufmerksamkeit hatte.
"Nun, ich weiß nicht, ob ich dir hierbei weiterhelfen kann. Ich bin kein Heiler.", wies Rufus auf seine mangelnde Fachkenntnis in medizinischen Fragen hin. Dass die Unterhaltung das Fest stören würde, war ihm dabei recht gleichgültig. Abgesehen davon, dass er etwas essen wollte, war es ihm nicht so wichtig, sich unbedingt nun amüsieren zu müssen. "Aber mich würde es nicht stören, es auch jetzt zu besprechen, wenn der Rahmen es zulässt." Wenn es kein allzu kompliziertes Problem war, das Stunden beanspruchen würde, könnte er das auch jetzt gleich besprechen. Er wollte selbiges schon vorschlagen, als der blonde Schönling ihn grüßte und sich dazwischenschaltete.
"Nun, für besonderen Genuss benötigt man meiner Erfahrung nach eher privateres Ambiente", meinte Rufus leicht zurück. Noch immer wäre er durchaus interessiert an dem schönen Mann und der schwarzen Schönheit in beobachtender Rolle seinerseits, allerdings kommunizierte man so etwas nicht offen und es gab wohl auch keine geeigneten Räumlichkeiten hierfür. Außerdem schien der blondgelockte Mann mehr Interesse an dem Medicus haben und wollte wohl eher diesen verführen.
Rufus lächelte politikerhaft und wandte sich mehr seiner Pastete zu. "Da dein Freund dich gerade dringlicher zu brauchen zu scheint, Flavianus, muss die Angelegenheit dann wohl doch warten." Rufus war es nicht wirklich gewohnt, dass jemand seine Gesprächspartner von ihm weglockte, und wirklich gefallen tat ihm das nicht unbedingt. Da er so aber essen konnte, war er für den Augenblick doch versöhnt.
(11-20-2023, 09:18 PM)Narcissus schrieb: Narcissus lachte ertappt. Da war er wohl etwas forsch gewesen.
"Privateres Ambiente, in der Tat", sagte er guter Laune. "Über so etwas unterhalte ich mich gern! Zu gegebener Zeit natürlich, immerhin will ich dich nicht stören. Leicht zu erreichen bin ich jedoch, in der Casa Liciniana."
Er sprach gedämpft, immerhin wollte er dem Legaten keinen Skandal einhandeln. Unschlüssig stand er zwischen den beiden Männern und fragte sich, wer nun zum Zug kam.
Pytheas lachte auch. Sein neuer Bekannter schien kein Blatt vor den Mund zu nehmen:
"Für mich bitte etwas von dem Apfelmost", sagte er, denn seit er Mundschenk gewesen war, mochte er den Geschmack von Wein nicht sonderlich:
" Du gehörst zu Aglaias Truppe, nicht wahr? Ich hatte noch nie mit dir zu tun, weil du noch nie krank gewerden bist. Sollte das je der Fall sein, stehe ich zur Verfügung. Entschuldige mich bitte für einen Moment, ich wollte den edlen Petilius Rufus fragen, ob er Zeit für mich erübrigen könnte. Ich komme gleich wieder"
Narcissus jedoch schloss sich ihm an. Er hatte zwar abgewartet, bis Pytheas den LAPP angesprochen hatte, aber dann eben nicht mehr seine Antwort. Und Narcissus hatte dem Statthalter vorgeschlagen, ihn in der Casa Liciniana zu besuchen.
Dabei hätte es nur eines Winks bedurft, dass einer der Furiersklaven ihnen ein ruhiges Cubiculum angewiesen hätte. Gewiss waren die Sklaven für so etwas geschult; ganz gleich ob der Ehrengast nun einen der Sklaven, der anwesenden Hetären oder gar eine der Ehefrauen näher zu besichtigen wünschte.
Petilius Rufus schien aber ein leutseliges Gemüt zu besitzen. Zudem machte es den Eindruck, als würde ihm der Goldgelockte zu gefallen.
"Es braucht nur einen Moment, sagte Pytheas mit einem Lächeln. Denn wann hatte er die Chance, den Statthalter zu sprechen. Bald war dieser wieder im fernen Londinium. Sein Anliegen aber auch nicht vertraulich, weshalb Narcissus es ruhig zuhören konnte:
" Es geht um das grassierende Sumpffieber und die Trockenlegung des Iscaflussgeländes. Es ist ein medizinisches, doch es ist auch ein wirtschaftliches Problem. Mit dem Hochwasser kommt die Febris, eine Krankheit ähnlich wie Malaria. Römer und Einheimische leiden gleichermaßen. Ich wollte fragen, ob dieses Projekt auf die Agenda der Legio II Augusta gesetzt werden könnte?"
Malaria hatte auch jahrhundertelang das Gebiet zwischen Roms Hügeln unbewohnbar gemacht. Dann hatten die Latiner beschlossen, die Talsohle um das ehemalige Totenfeld herum trocken zu legen. Um das Gebiet effektiv zu entwässern, legten sie einen Graben an, die Cloaca Maxima, den Hauptabwasserkanal Roms. Die trockengelegte Talsohle wurde mit Geröll um insgesamt mehrere Meter angehoben und schließlich bebaut. Mit solch einem Projekt hätte eine Vexillation genug zu tun und würde weniger Leute belästigen. Straßenbau und Trockenlegung von Sümpfen gehörten in Friedenszeiten zu den militärischen Beschäftigungen. Unterbeschäftigte Legionäre waren in Pytheas Augen eine Plage.
Titus Caesar Vespasianus Augustus (NSC)
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