RE: Die Hütte der Gwrach
Inzwischen umschmeichelte ein mildes Lächeln ihre Lippen. Ceridwen übersetzte Wort für Wort und während sie das tat, wuchs in Niamh das Verlangen, einem solchen Spektakel auch einmal beiwohnen zu wollen. "Bitte, lass uns dort hingehen!" bat sie die Alte, denn allein gehen traute sie sich nicht, Natürlich hätte sie auch Louarn fragen können, aber irgendetwas ließ sie vermuten, dass er es nicht gutheißen würde, wenn sie zu einem römischen Wagenrennen ginge.
"Ich würde mir das sehr gerne anschauen!" sagte sie, dann wieder an Saturninus gewandt.
Als sie durch Ceridwens Übersetzungskünsten erfuhr, dass der Römer sogar mehrere Rennwägen und Pferde besaß, ja sogar einen eigenen Wagenlenker aus Gallien, staunte sie nicht schlecht! Die Alte merkte natürlich sofort an, dass es sich bei dem Wagenlenker höchstwahrscheinlich um einen Sklaven handeln dürfte.
Dem Römer schien dies alles sehr zu gefallen, denn nun lud er sie und Ceridwen sogar noch zu sich auf sein Landgut ein, damit sie sich dort alles anschauen konnte. Damit schien er nun endgültig das Eis bei gebrochen zu haben, denn vor ihrer Zurückhaltung war nicht mehr viel übrig geblieben, denn wenn es um Pferde ging, konnte man sie ködern. "Das würde ich wirklich gerne!" gab sie zur Antwort, die die Alte übersetzte.
Ceridwen drängte nun förmlich darauf, dass der Furier ging. Bevor er dann wirklich ging, griff er plötzlich nach Niamh Hand und hauchte einen Kuss darauf. Die junge Frau wirkte sehr überrascht. Noch nie hatte jemand ihre Hand geküsst, keine Frau und schon gar kein Mann! Doch sie fühlte sich in diesem Moment sehr geschmeichelt und errötete wieder. Erst recht, als er noch einmal unterstrich, sie wieder sehen zu wollen. "Slán!" sagte sie lächelnd zum Abschied und sah ihm noch nach, bis er mit seinem Begleiter davon ritt.
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