Kaum hatte Rhians Kopf das Kissen berührt, war das Mädchen auch schon eingeschlafen. Offensichtlich war Rhian doch erschöpfter, als sie nach außen hin zugeben wollte. Diese Erschöpfung war jedoch kein Wunder, nachdem was das Mädchen heute alles erlebt hatte. So bekam Rhian auch nicht mit, wie sich Gilda etwas Holz vom Stapel vor der Hütte schnappte und damit hinüber in Bronwyns Hütte ging. Auch den leichten Windzug, als sich die Türe der Hütte öffnete und Dierna hereinkam, bekam Rhian nicht mit. Als Dierna die Felle etwas anhob und sich Úna im nächsten Moment an Rhians Rücken kuschelte, drehte sich das Mädchen etwas im Bett herum und öffnete blinzelnd eines ihrer Augen. Als sie das Baby dann in ihrer unmittelbaren Nähe entdecken konnte, linste Rhian in Richtung der älteren Priesterin und einer jungen Frau, die sie bis vor kurzem noch nicht zu Gesicht bekommen hatte. Um das Baby jedoch nicht zu wecken, zog Rhian das Baby in ihre Arme und zupfte die Felldecke etwas fester um ihren Körper. Schließlich sollte das Baby nicht frieren. Nachdem sich Rhian vergewissert hatte, dass das Baby auch wirklich nicht aus der Bettstatt kullern konnte, schloss die junge Novizin ihre Augen und war im nu wieder eingeschlafen.
Der Geruch von frischem Eintopf war es, welcher Rhians Lebensgeister augenblicklich wecken sollte und die junge Novizin ihre Augen aufschlug. Auch das Baby begann freudig zu blinzeln, als Rhians Blick auf Úna zum ruhen kam. Zärtlich strich Rhian dem Baby über den zarten Flaum auf dem Kopf und wickelte sich vorsichtig aus den Fellen. Während sie das Baby nicht minder vorsichtig auf ihren Schoß hob und zwischen Dierna und Gilda hin- und her blickte.
“Das Baby ist ja wirklich süß.“
Kicherte Rhian, als sie Úna zärtlich in ihren Armen zu wiegen begann.
“Kann ich euch beiden behilflich sein?“
Beeilte sich Rhian über ihre Lippen hervor dringen zu lassen. Oder sollte sie auf das Baby aufpassen?