In einem Hauch von großstädtischer Pracht und gleichzeitigem Nichts kam ich zu dem fest, zu dem Furius Saturninus mich eingeladen hatte. Selbst, wenn ich keinen vertrag gehabt hätte, der mir genau das auferlegte, wäre ich selbstverständlich liebend gerne gekommen, denn mal ehrlich, so viele reiche Männer auf einem Fleck, die nach ein wenig Alkohol nur zu gerne meine Gunst erlangen wollen würden, welches Mädchen mit etwas verstand hätte da nein gesagt? Mein Kleid aus fast weißer Seide war mit grünen Fäden hier und da durchwirkt, so dass es ein mäanderndes Muster bildete, und dazu trug ich um die Schultern den breiten, hellgrünen Schal, den Saturninus mir geschenkt hatte und der als Blickfang dienen sollte. Dazu, wie es sich für eine Kurtisane gehörte, an meinen Füßen edle Schuhe in der Art der
Kothurnen, die meine Beine etwas länger wirken ließen und für alle Fußfetischisten unter den Gästen ein unwiderstehliches Ziel darstellen sollten.
Ich trat also mit sehr strahlendem Lächeln ein und platzierte mich gut sichtbar, indem ich durch den Raum schlenderte und hier und da lächelte oder über einen Scherz lachte und dem ein oder anderen mal schöne Augen machte. Zum Hausherrn direkt ging ich natürlich nicht, das hätte sich bei unserem Standesunterschied und mit seiner Ehefrau neben ihm nicht gehört. Aber sollte er mir auch nur den Hauch eines Zeichens zukommen lassen, dass er mich sehen oder jemandem vorstellen wollte, wäre ich selbstverständlich sofort zur Stelle.