RE: [Thorianum B] B IV Didia Corona
Der Moment, in dem der Medicus sie erkannte, war in seinem Gesicht abzulesen. F.U.C.K. Er machte zwar gleich weiter, als wäre ncihts gewesen, aber ich war mir sehr sicher, dass er sie erkannt haben musste, so wie er ihr gesicht betrachtet hatte und bei der Verwirrung, die sich in seinen Augen gespiegelt hatte. Verdammte Scheiße. Genau das hatte ich jetzt ein Jahr schon zu verhindern versucht, und dann passierte es wegen so etwas!
Aber gut, ein Problem nach dem anderen. Erst musste er Corona wieder gesund machen. Wenn sie sterben würde, würde ich ihn sowieso töten, und wenn er sie retten würde, dann… naja, dann wäre sein Gesicht vielleicht auch eines von denen, die mich bisweilen im Dunkeln verfolgten, wenn ich an die Vergangenheit dachte. Aber erst einmal musste er sie stabilisieren.
Ich gab den Krug an Serafina weiter, da ich den Medicus garantiert nicht allein mit Corona lassen würde, nicht einmal für eine Sekunde. Außerdem war Serafina so durch den Wind, dass sie wahrscheinlich freudig jede Aufgabe übernehmen würde, wenn sie dadurch helfen konnte.
“Die letzten Tage war sie noch nicht fiebrig. Heute hat sie etwas Wein getrunken, weshalb ich erst annahm, dass sie deshalb müde war.“ Dass Corona in letzter Zeit sehr viel mehr Wein getrunken hatte, als es für eine Dame als schicklich galt, musste der Medicus nicht wissen. “Dass sie ohnmächtig wurde, war kurz bevor Serafina dich holen gegangen ist.“ Immerhin hatte sie noch den Becher zuvor werfen können. Das ging nicht, wenn man ohnmächtig war. “Serafina holt unten Wasser. Aus der Leitung, nicht aus dem Becken“, erinnerte ich sie nochmal, da das Wasser im Becken nicht immer ganz sauber war.
Ich wartete mit Flavianus Pytheas, bis Serafina zurück war, und beobachtete, was er tat. Er wollte sie ausziehen. Ich schnaubte leise. Wahrscheinlich war das in der Tat sinnvoll, aber es gefiel mir absolut nicht, dass ein fremder Mann sie nackt sehen sollte. Ich hoffte, sie hatte heute wenigstens ein Brustband angelegt. Nicht, dass ich nachsehen wollte. Ich hatte sehr fest vor, den Medicus zu beobachten und sonst nichts zu sehen, was mir nicht zustand, zu sehen.
Wird für einen Freigelassenen von Didia Corona gehalten
|