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Die Reichen und die Schönen - Cena zu Ehren des Statthalters Petilius Rufus
11-14-2023, 11:40 AM,
Beitrag #4
RE: Die Reichen und die Schönen - Cena zu Ehren des Statthalters Petilius Rufus
(11-13-2023, 08:25 PM)Lucius Petilius Rufus schrieb: Lucius Petilius Rufus betrat das Haus.

Dem zivilen Anlass entsprechend trug er eine Toga über einer reich nach neuester, römischer Mode bestickten Tunika, aber keine erkennbaren militärischen Abzeichen. Auch seine Begleiter gaben sich zivil, und vor allen Dingen das jüngere Gefolge von Söhnen hochangesehener, römischer Familien hätte so wohl auch auf jedem Fest in Rom aufeinandertreffen und lachen können. Wenig deutete darauf hin, dass hier gerade ein Staatsbesuch anstand und daher besondere Vorkehrungen im Hintergrund im Gange waren.

Rufus suchte auch sogleich nach dem Hausherren, um diesen für die Gäste möglichst plakativ und bildgewaltig zu begrüßen. Immerhin taten Gastgeber dies üblicherweise, um bei ihren Nachbarn Eindruck zu schinden, da war es ja geradezu seine Pflicht, seine Rolle auch entsprechend zu spielen.
“Ah, Furius Saturninus!“, sagte er also möglichst laut, um die Aufmerksamkeit aller Gäste auf den Hausherrn zu richten, während er diesen mit Handschlag begrüßte wie einen Freund. “Ein schönes Haus nennst du dein Heim. So kultiviert“, schloss er ein kleines Kompliment an und blieb noch einen Moment beim Hausherrn stehen, damit dieser natürlich auch seinen Part beim fest spielen konnte, so er denn irgend etwas vor Publikum ansprechen oder jemanden vorstellen wollte. Und ansonsten hatte Rufus vor, einfach möglichst statthaltermäßig durch den Raum zu schlendern und das Fest soweit möglich zu genießen.

Erst eine halbe Stunde vor Festbeginn war das zu schlachtende Schwein eingetroffen. Saturninus hatte noch jemandem zum Anherrschen gesucht, dann aber war so viel zu tun gewesen, dass er es vergaß und kurz darauf war wirklich alles fertig. Saturninus hatte sich in eine zwanglose, weniger faltenreiche Toga kleiden lassen - aus feiner Wolle, nicht aus Seide, denn er wusste nicht, wie Petilius Rufus zu Seide bei Männern stand. Konservativen Kreisen schien das sehr verweichlicht. Auch den Begrüßungskuss, der bei jungen Leuten gerade so en vouge war, würde er beim Legat Augusti mal lieber sein lassen.
Nun kam auch schon der Ehrengast des heutigen Abends samt seinem Gefolge von Praktikanten an. Auch wenn es viel Pracht zu sehen gab, war seine Ankunft doch so, dass Schweigen eintrat und die übrigen Geladenen einen respektvollen Halbkreis zu formen begannen. 

Saturninus trat zu ihm hin und umfasste zum Zeichen der Freundschaft beide Unterarme:
"Sei gegrüßt Legat Augusti Lucius Petilius Rufus", sprach er laut und betont - damit auch der letzte Wirrkopf unter den Gästen mitbekam, wer da gerade eingetroffen war.
"Es ist mir eine Ehre und eine Freude gleichermaßen, dich in meinem Haus willkommen zu heißen. Ich danke dir für das Kompliment über meine Villa. Du wirst hier eine Mischung aus Römischem und Britannischem finden, wobei der Stil und die Annehmlichkeiten römisch, die Ressourcen jedoch britannisch sind" 
Die Rohstoffe nahm man den Provinzen weg, aber römische Handwerks- und Ingenieurkunst veredelten sie und verfeinerten damit nach Saturninus Ansicht auch den geistigen Sinn der Einheimischen.  Allein das viele schöne Holz hätte im mittlerweile baumarmen Italia ein Vermögen verschlungen:

  "Darf ich dir meine Gemahlin, Furia Serena vorstellen?", er war stolz auf seine Serena, obwohl sie ihm kürzlich nur eine Tochter geschenkt hatte.

Die hohen Militärs, die Honoratioren und die Mitarbeiter der Verwaltungen hatte Petilius Rufus in den vergangenen Tagen bereits kennen gelernt. 


(11-13-2023, 09:20 PM)Narcissus schrieb: Saturninus hatte ihm das Haus ja bereits einmal gezeigt, doch nun, so voller Menschen, geschmückt und prunkvoll, wirkte es noch einmal ganz anders. Er war froh, hierher eingeladen worden zu sein und erkannte bald, dass diese Statuette in der Mitte des Atriums einige Auswirkungen auf seinen Bekanntheitsgrad hatte. Leute wollten mit ihm sprechen, es hagelte Komplimente und hörten ihm zu. Es war, als wollten sie sich in seinem Glanze sonnen. Es war schön, einmal seine Sicht der Dinge zum Besten geben zu können, doch am Ende machte sich Narcissus keine Illusionen: Sie waren doch alle nur an seinem Aussehen interessiert.
Nun, natürlich war er niemand, den das sonderlich störte. Er wusste schließlich, welchen Beruf er ausübte. Doch war das noch lange kein Grund, allzu vertrauensselig zu werden. Freunde fand er hier nicht. Nur Bewunderer. Und Bewunderer, wie Bienen, wechselten nur allzu gern die Blüten aus, wenn sie eine schönere fanden.
Nun gut, wen konnte man denn hier so alles sehen? Er erkannte natürlich Scaevus den Süßen, aber der war beschäftigt. Auch Saturninus, der... beschäftigt war. Der LAPP wirkte ebenso... beschäftigt. Also gut, er musste sich neue Freunde suchen und zwar pronto, bevor er sich hier noch zu Tode langweilte!

Nun hielt Saturninus nach Ceridwen Ausschau. Sie war zwar nur eine Frau, aber die Kelten handhabten ihre Anführerschaft anders, und sie schien ihm ein Beispiel von gelingender Assimilation. 
Er hätte auch gerne den Künstler Owen präsentiert, doch da lag es an Aglaia, ob sie ihn mitbringen würde.
 Von Aglaias Truppe hatte Saturninus schon Narcissus im Gewühl entdeckt. Sein Haar glänzte im Fackellicht wie Gold. Eine wirkliche Zierde und je nachdem, wie man es sah, Jäger und Beute zugleich. Ein Wink von Petilius Rufus, und Scaevus würde sie diskret bekannt machen.
[Bild: 3_18_08_22_2_20_05.png]
[Bild: 3_15_08_22_9_31_55.png]

Honoratior von Iscalis
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RE: Die Reichen und die Schönen - Cena zu Ehren des Statthalters Petilius Rufus - von Tiberius Furius Saturninus - 11-14-2023, 11:40 AM

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