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Die Reichen und die Schönen - Cena zu Ehren des Statthalters Petilius Rufus
11-12-2023, 04:23 PM,
Beitrag #1
Die Reichen und die Schönen - Cena zu Ehren des Statthalters Petilius Rufus
[Bild: Petilius-Rufus-Cena.jpg]

Am Abend sollte das Gastmahl zu Ehren des Legatus Augusti Petilius Rufus in der Villa Furia stattfinden.
Das Haus war mit buntgefärbten Zweigen und Trockenblumen geschmückt, überall brannten Fackeln, Kerzen und Öllampen, und leichte Vorhänge aus Musselin trennten die Bereiche ab. 
Alles wirkte duftig, leicht und hell, doch das durfte nicht täuschen, denn es wimmelte von Soldaten in Zivil, die unter ihren Umhängen ihre scharfen Waffen verbargen. Die Sicherheit des Statthalters genoss für Saturninus äußerste Priorität, auch wenn seine Einladung ein angenehmes Gesellschaftsereignis sein sollte.
Um Platz zu schaffen, war nicht nur der Raum zwischen Triclinum und Biclinium geöffnet worden, sondern auch das Peristyl mit Speisesofas versehen worden. Da der Säulengang zumindest zum Teil unter freiem Himmel lag, waren die Klinen verschwenderisch mit dicken Kissen und Decken versehen, daneben standen Kohlebecken. 
Wer auf den Klinen, die dem Gast und den Honoratioren vorbehalten waren, keinen Platz fand, konnte auf einem der zahlreichen Stühle oder in einem Sessel Platz nehmen, dies galt auch für die Damen.
 Die Furiersklaven trugen sämtlich neue Tuniken, und Sabi und Seang in der Küche hatten sich sebst übertroffen: Schwarze und weiße Oliven und auch mit Nüssen gefüllte Haselmäuse in einer Honigsoße gab es als Vorspeise, Hasen, Hühner und ein Schwein würden vor aller Augen zerlegt werden, Würstchen wurden auf einem Rost gebraten, von gekochtem Gemüse und andere Beilagen ganz zu schweigen. Als Nachtisch gab es eingelegte Datteln und Kuchen, als Getränke Wein, den beliebten warmen Gewürzwein, das Mulsum, Honigrosenwasser für die weiblichen Gäste und das frische, klare einheimische Wasser. Bis auf einige gallische Weine und die Datteln stammte alles von dem furischen Landgut, das in der Tat dem größten Teil seiner Vorräte berraubt wurde. Aber Saturninus hatte das so befohlen, und Gadrianus besorgte Miene ignoriert.
Einer der Prunkstücke im Peristyl war eine auf einer Säule aufgestellte Bronzestatue eines gutgebauten Jünglings, der einen Speer in der Hand trug. Darunter war ein Schild aufgestellt : 
"Jugendlicher Mars"
gemacht von Owen, Schmied aus Cheddar
unter dem Patronat von Tib. Furius Saturninus
 Saturninus gefiel die Statue gut, aber sie war auch ein Zeichen dafür, wie sehr sich die Kelten in römisches Leben eingliedern ließen, wenn man sie an Handwerk und nützliche Tätigkeit gewöhnte. Das Modell der Statue war der Hetär Narcissus, und wenn Petilius Rufus ein scharfes Auge besaß, würde er den goldgelockten jungen Hetär unter den Eingeladenen, die zur Zierde und Unterhaltung anwesend sein sollten, entdecken können. 


Bildnachweis: Carlo Sanquirico (Italian, active 1820s–1830s) after Alessandro Sanquirico (Italian, 1777–1849), Public domain, via Wikimedia Commons



[Bild: 3_18_08_22_2_20_05.png]
[Bild: 3_15_08_22_9_31_55.png]

Honoratior von Iscalis
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Die Reichen und die Schönen - Cena zu Ehren des Statthalters Petilius Rufus - von Tiberius Furius Saturninus - 11-12-2023, 04:23 PM

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