Hätte Saturninus das Kind nicht anerkennen wollen, wäre er eingetreten, hätte sich umgedreht und wäre hinaus gegangen. Aber dieser Gedanke lag ihm fern, ja sein erster besorgter Blick galt Serena, die etwas bleich, doch frisch gekleidet und gekämmt in ihrem Kissen ruhte.
Das Neugeborene lag auf dem Boden, und Serenas Sklavin schlug die Tücher zurück, damit er sehen konnte, dass es wohlgestaltet war. Saturninus Blick verweilte kurz zwischen den Beinchen...
seinem erstgeborenen Sohn fehlte doch etwas Entscheidendes..die Hebamme bemerkte Saturninus Anflug von Irritiertheit und sprach: "Du hast eine kräftige und schöne kleine Tochter, edler Furius Saturninus"
Das musste es sein! Es war ein Mädchen. Sein erstes Kind war ein Mädchen geworden. Dem wurde nun kühl, denn es verzog das winzige Gesicht. Saturninus beugte sich hinab, schlug das Tuch wieder so, dass das kleine Mädchen nicht herausrutschen konnte und hob das Neugeborene auf seinen Arm.
Er nahm das Kind mit zu Serenas Bett, war aber dann froh, als er es der neugekauften Amme, Iolanthe war ihr Name, die Kleine in die Arme legen konnte.
Saturninus setzte sich an Serenas Bett, schluckte seine Enttäuschung hinunter, nahm Serenas zarte, kleine Hand und gab ihr einen Kuss auf ihre Stirn. Wenigstens habe ich Serena behalten dürfen, dachte er. Laut sprach er:
"Ich danke dir für diese kleine Tochter, meine Gemahlin"
Den Namen würde er offiziell vor allen bei der
Namensgebungszeremonie geben. Das Fest würde , da er eine Tochter hatte, schon am achten Tag im Kreise der Familie begangen werden. Da das Mädchen die Älteste sein würde, sollte sie auch einen Namen erhalten, der gewichtig und ernst klang. Der Furius würde sie nach sich benennen, als eine Erbtochter:
"Wie findest du Furia Saturnina?", flüsterte er Serena zu.