Ich war mir bewusst, dass der Abschied von Nysa für meine Frau nicht einfach gewesen war. Allerdings hatte ich auch nicht damit gerechnet, dass es ihr so schwer fallen würde. Nysa hatte sie beim Heulen tatkräftig unterstützt. Ich hatte Tarutius dann irgendwann ein Zeichen gegeben, dass es besser war, bald zu gehen, was er dann auch getan hatte. Nachdem er und Nysa gegangen waren, hatte sich Prisca zurückgezogen.
Der Sklave, den ich zu ihr geschickt hatte, erklärte mir, sie würde noch einen Moment brauchen. Nun stand ich zwischen Tür und Angel und wartete, bis sie endlich kam. Ich hatte ja schon befürchtet, sie ließe sich gleich wieder entschuldigen und könne aus einem unerfindlichen Grund nicht mitkommen. Doch nach einiger Zeit kam sie dann doch. Nun ja, sie sah nicht gerade glücklich aus. Auch ihre Schminke konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass sie lange geweint hatte. Aber ich war mir sicher, der Ausflug würde ihr guttun und sie ablenken, von allem, was sie gerade bedrückte.
Ich streckte meine Hand nach ihr aus, als sagte, sie sei nun hier.
"Komm, meine Liebe!" Ich legte ihr meinen Arm um die Schultern und begab mich mit ihr zu dem wartenden Wagen. Da sie etwas weitsichtiger als ich war, hatte sie bereits einen wärmenden Umhang dabei. Frauen waren in dieser hinsicht doch etwas besonnener.
Die Sklaven hatten inzwischen alles eingeladen, was wir auf unserem Ausflug benötigten. Drei Sklaven würden uns heute begleiten. Aratas würde für unsere Sicherheit zuständig sein. Er hatte bereits seinen Platz neben dem Fahrer eingenommen. Des Weiteren würden uns noch Phoebus und Lysandra begleiten. Letztere hatte ich speziell für meine Frau ausgewählt. Vielleicht verstanden sich ja die beiden. Dann konnte sie in Zukunft Nysas Platz einnehmen. Phoebus würde mir als Schreiber dienen. Er hatte dafür alles mit dabei, gut verpackt in einer Ledertasche.
Gemeinsam mit meiner Frau bestieg ich den Wagen. Die beiden Sklaven stiegen noch zu, danach konnte der Wagen auch abfahren.
Zunächst rollte der Wagen mit einem polternden Geräusch durch die Gassen der Stadt. Am Stadttor hielt er dann an, doch glücklicherweise ging es dort heute relativ zügig voran, so dass der Wagen schon bald auf der Straße nach Dubris war.
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