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Ein trüber grauer Tag - so tief zogen die Wolken, dass sie die Dächer der großen Mietshäuser fast zu streifen schienen, dahin - hatte über der Stadt Iscalis begonnen. Die Stadtbefestigung, die aus Pallisaden bestand, ragte über dem kahlgetretenen Boden auf. Vier junge Soldaten - Pedanius Nepos, Asinius Rufus, Lutatius Dexter und Ninnius Laevus
waren für eine dreitägige Wache am Tor eingeteilt worden. Leute gingen unter ihrem wachsamen Blick ein- und aus, auch einige Karren hochbeladen mit Hausrat kamen an.
Obenauf saßen Kinder, und die Erwachsenen, Männer wie Frauen, schoben und zogen ihre Karren Meist waren es Arbeiter und Tagelöhner, die gehört hatten, dass man in Iscalis gutbezahlte Arbeit finden konnte. Doch auch manch keltischer Bauer hatte seine Scholle ganz verlassen, um in der Stadt sein Glück zu versuchen. Die römische Provinzstadt wirkte auf das Umland wie ein Magnet.
Die jungen Soldaten fragten die Leute, wohin sie denn wollten, und ab und zu durchsuchten sie einen Wagen, wenn es so aussah, als sei mehr zu finden als Hausrat. Aber alles geschah in relativer Gelassenheit. Schließlich lebte man in diesem Teil Britannias in Frieden.
* Bildnachweis: Aleksandr Svedomskiy, Public domain, via Wikimedia Commons