RE: Gemach Furia Serena
Sechs Monate waren seit dem Gespräch mit dem Medicus vergangen und gegen Ende meiner Schwangerschaft hin sah ich aus wie ein Ball mit Beinen und Armen, da ich so kleingewachsen war. Ich konnte die Niederkunft kaum noch erwarten, damit ich nicht mehr so kugelrund war. Ich hatte zu Iuno gebetet und hoffte auf einen strammen Sohn, wie der natürliche Sohn meines Gatten und ich hatte ihr allerlei Speisen und Getränke und auch ein Armband geopfert.
Ich war schon den ganzen Tag unruhig gewesen, hatte Rückenschmerzen gehabt und nur kurz nachdem ich mich hingelegt hatte und eingeschlafen war, passierte es auch schon. Das nasse Gefühl des Fruchtwassers zwischen meinen Beinen hatte mich aufgeweckt und die Wehen hatten eingesetzt. Phoebe, die in den letzten Wochen wieder in meinem cubiculum geschlafen hatte, trommelte schnell und routiniert einige Sklaven zusammen und organisierte heißes Wasser, Tücher und vor allem die Hebamme, die auch bereits auf Abruf in der Villa war seit drei Tagen.
Ich wusste nicht, wie lange ich in den Wehen gelegen hatte, aber es mussten mehrere Stunden gewesen sein in denen ich abwechselnd im Bett ruhte oder auf und ab ging auf Phoebe gestützt. Doch am Ende nach einigen Presswehen ertönte der Schrei eines Kindes und ich fiel vollkommen erschöpft zurück ins Bett. Es dauerte noch ein bisschen, bis die Sklaven mich sauber gemacht hatten und die Laken gewechselt waren und dann durfte der Herr des Hauses den neuesten Zuwachs begutachten, indem man ihm das Kind zu Füßen legte.
Phoebe hatte mir ein wenig Brühe gebracht sowie neue Kleidung und bürstete mein Haar, während ich die Brühe löffelte. "Alles ist gut gegangen, Liebes. Du hast nicht stark geblutet und du wirst noch viele Kinder haben können sagt die Hebamme" flüsterte sie mir aufmunternd hinzu, auch wenn es nicht der erhoffte Sohn geworden war sondern nur eine Tochter.
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