Für einen kurzen Augenblick war lediglich das leise prasseln und zischen des Feuers zu vernehmen, während Rhian in die Flammen blickte und versuchte ihre wirren Gedanken zu sortieren. Denn diese galoppierten wie eine wild gewordene Pferdeherde durch ihren Kopf und verursachten dem Mädchen leichte Kopfschmerzen. Erst die ruhige Stimme der Priesterin, ließ Rhians Kopf sich langsam anheben und in Gildas Richtung blicken.
“Ich danke dir Herrin.“
Flüsterte Rhian mit ihrer leisen Stimme und senkte kaum merklich ihren Kopf. Ein deutliches Zeichen der Ehrerbietung gegenüber der höhergestellten Priesterin. Die Tatsache, dass Gilda anschließend beruhigend über ihren Rücken rieb, um die Kälte zumindest ansatzweise aus ihren Knochen zu vertreiben, ließ Rhian für einen kurzen Moment an ihr einstiges zu Hause denken und Tränen sammelten sich in ihren Augen. Jene Tränen blinzelte die Dunkelhaarige im nächsten Augenblick auch schon hastig hinfort. Nein. Sie würde hier nicht anfangen zu weinen. Sie war schließlich keine drei mehr.
Stattdessen ließ sie sich im nächsten Moment von Gilda auf das schmale Bett hernieder drücken. Denn die Nacht hatte bereits ihr dunkles Kleid über diesen Teil des Waldes gelegt und die Sterne zeigten sich in all ihrer Pracht am Nachthimmel. Vorsichtig rollte sich Rhian auf dem Bett zu einer Kugel zusammen und schenkte Gilda noch ein Lächeln, bevor sie ihre Augen langsam schloss. Zuvor jedoch murmelte das Mädchen.
“Die Göttin wird über dich wachen Herrin. Habe angenehme Träume.“
So schlummerte das Mädchen mit einem sanften Lächeln auf den Lippen unter dem Schutz der Göttin ein.