RE: Das Fest zur vollständigen Genesung des Hausherrn
Ich sah kurz besorg zu meiner Frau, die plötzlich zu husten anfing. Aber sie hatte sich nur verschluckt und entschuldigte sich kurz darauf. Wohlwollend nickte ich ihr zu und wandte mich dann wieder dem jungen Tarutius zu. Der Vilicus nahm gerne meinen Vorschlag an, ihm ein Empfehlungsschreiben mitzugeben. Da ich einer der Honoratioren dieser Stadt war, nahm ich doch auch an, dass mein Wort einen gewissen Einfluss hatte. Dann jedoch überraschte er mich schon ein wenig, als er uns mitteilte, dass er uns bereits morgen verlassen wollte. "Oh, so bald schon?" Aber wenn das sein Wille war konnte und wollte ich ihn nicht aufhalten. Aber etwas anderes, was er dann sagte, verwunderte mich schon. Er würde mit schwerem Herzen gehen, meinte er. Ich wusste erst nicht, was er damit meinte. Doch er lüftete auch gleich jenes Geheimnis, welches mir verborgen geblieben war, während ich mein Bein kuriert hatte. Zu meiner Überraschung hatte er sich wohl in Nysa verliebt, was mich nun nicht wirklich verwunderte. Die Sklavin har hübsch, freundlich und gehorsam. Ich hatte sie auch immer gerne um mich gehabt. Tarutius hatte all seinen Lohn gespart, damit er sie mir nun abkaufen konnte. Einen Moment lang dachte ich nach, denn Nysa war mir schon lieb und Teuer! Erst kürzlich hatte ich mit Prisca über sie gesprochen, dass sie einen Gefährten bräuchte und dass Midas wohl der passendste Kandidat dafür sei. Der Vilicus schien uns nun aber eines Besseren zu belehren!
"Mmh, tut mir leid Tarutius. Aber Nysa ist die Sklavin meiner Frau. Ich habe sie ihr geschenkt und sie verfügt auch über sie. Also müsstet du sie fragen, was sie davon hält, ihre Sklavin zu verkaufen!" meinte ich und blickte zu meiner Frau. "Prisca, was meinst du dazu? Unser Vilicus ist offensichtlich über beide Ohren verleibt. Würdest du deine Nysa hergeben wollen?" Natürlich würde ich nichts gegen Priscas Willen entscheiden. Auch ich verspürte eine leichte Abneigung, Nysa herzugeben. Die Entscheidung legte ich nun in die Hände meiner Frau. Ich wusste, dass sie anfänglich nicht gerade glücklich mit Nysa war. Doch inzwischen hatten sich die beiden wohl aneinander gewöhnt.
|