(09-13-2023, 02:47 PM)Furia Stella schrieb: Nach einem mühsamen Abstieg erreichten wir unsere Insel, der im Sommer sich zu der Halbinsel verwandelte und Sonnwin half uns vom Pferd. Ich schaute Tiberius lächelnd an, "Hier wohnen wir in dieser antiken Hütte, seid uns willkommen, lieber Cousin und Gadrianus, und Fenia kennt sich ja hier aus!". Ich seufzte, als ich dachte, dass wir bald packen sollten und die zauberhaften Marschen von Sabrina und unser so lieb gewonnenes Heim verlassen werden, wo wir sehr glücklich waren.
Sonnwin hat Furius Saturninus vorgeschlagen, sich in unserem Zuber zu waschen und ich gab ihm das frische Tuch zum Abtrocknen. Durs bereitete das Abendessen vor, es roch sehr appetitlich. Ich habe mich aber um unseren Sohn gekümmert, habe ihn sauber gemacht und in ein Tüchlein eingewickelt und folge Sonnwin in die Hütte, wo er mich nach Brot fragte und es auf den Regalen suchte. "Auf dem Tisch liegen noch ein Kanten Brot und Beerenkuchen von heute Morgen, lieber Friudel, ich habe es mit einem Leinentuch abgedeckt ". Ich setzte mich auf die Bank und gab Quiwon seine Mahlzeit, der Kleine war sehr hungrig und trank gierig seine Milch!
Während Sonnwin auf der Suche nach Brot war, entdeckte er die kleine Flöte und sang für mich leise das Herbstlied; es war die gleiche Melodie, wie das Sommerlied, das Friudel für mich damals sang, auch so schön und rührend, und jetzt auch haben seine Verse und seine warme Stimme meine Seele aufgewühlt... Ich legte unseren Sohn, der bereits eingeschlafen war, in sein Wigelin hin, kam dann auf meinen geliebten Skalden zu, umarmte und küsste ihn innig...
"Meine Sonne, du bist mein Leben, mein Glück, mein Alles ..." flüsterte ich innerlich bewegt,
"Denn, siehst du, jeden Tag liebe ich dich mehr, heute mehr als gestern und weniger als morgen liebe ich Dich heute."*
*aus einem Chanson von Rosemonde Gérard
Ich nahm die Speisen und brachte sie Fenia, damit sie sie für die Gäste anrichten konnte. Mir fiel auf, dass mir Saturninus Blick etwas pikiert folgte, aber ich war mir nicht zu schade dafür, mit anzufassen, wo es gerade nötig war.
Stella legte unseren Quiwon in sein Wigelin, und er schlief weiter. Sie flüsterte mir süße Worte zu, und ich umarmte sie, zog sie an mich und fand mit meinem Mund ihre duftenden, rosigen Lippen.
Hätten wir keinen Besuch gehabt, dann hätte ich mit meiner Fridila gerne etwas anderes getan, aber ich hielt mich zurück:
"Ich bin froh, dass wir uns mit deiner Familie ausgesöhnt haben. Aber unser Heim hier das will ich nie vergessen", flüsterte ich ihr zu:
"Ich liebe Dich, und deine Süße machte selbst das Schwere leicht"
Schwer, das war die viele Arbeit gewesen, und Durs Unfall und seine lange Genesungszeit, und die Angst, dass keine erfahrene Frau Stellas Geburt begleiten würde, auch wenn ich ihr gegenüber immer so getan hätte, als wäre das kein Problem. Und dennoch war es das bisher beste Jahr meines Lebens gewesen:
"Ich freue mich darauf, meine Schwester Clara wieder zu sehen. Auf der weiten Welt wirst du keine bessere Freundin finden, meine Liebste, da bin ich mir sicher"
Meine Gerwina war treu wie Gold, sie würde Quiwon lieb haben und Stella auch.
Hand in Hand ging ich dann mit Stella nach draußen. Durs jedoch hatte sich etwas Brot und Fisch mitgenommen und ging nach innen, um sich ans Kinderbett zu setzen und das Kind seiner Herrschaft zu hüten. Die Leute hier erzählten, dass zuweilen die
Alben der Niedlichkeit kleiner Menschenkindern nicht widerstehen konnten, sie mit sich nahmen und eines ihrer Kinder zum Tausch dafür zurück ließen. Deshalb wurde Quiwon nie alleine gelassen.
Ich legte ein helles Fell über den großen Stein, damit Stella sitzen konnte wie eine Königin:
"Und etwas Salbe gegen Mückenstiche ist wohl auch von Nöten", sagte ich und wies auf die Stelle, wo sich der Furius gerade kratzte. Sanft streichelte ich Stellas Haar. Aber ich wusste wohl, dass Patrizier ihre Zuneigung nicht öffentlich zur Schau stellten, wie wir es taten. Sie hatten, wie meine Mutter einst gesagt hatte, allesamt einen Stock im Allerwertesten. Falls es überhaupt Zuneigung war. Frauen wurden wie willenlose Wesen in den Familien herumgereicht, um irgendwelche Bündnisse zwischen zwei Politikern zu festigen. Meine geliebte Stella hatte sich jedoch dem entzogen und mich gewählt.
Der Mond ging unter und das Feuer brannte herunter. Gadrianus, der wie alle Bauern früh zu Bett ging, gähnte verstohlen. Wir hatten Morgen einen langen Tag vor uns, vielleicht sollten wir alle zur Ruhe gehen. Furius Saturninus würde ein Lager aus Fellen und Decken in der Hütte bekommen.