RE: Cubiculum MSM | Die Stunde der Wahrheit!
Endlich war es soweit! Der Medicus begann dieses Folterinstrument von meinem Bein zu entfernen. In den letzten Wochen war mein Bein zwar wieder verheilt, jedoch hatte sich aber auch meine Muskulatur abgebaut. Aber der Medicus wusste, was zu tun war. Ich würde nun täglich trainieren müssen. Aber das empfand ich als nicht schlimm. Im Gegenteil, das lag mir im Blut. Jeden Tag würde ich bis zur Erschöpfung an mir arbeiten. Disziplin! Genau, das würde mich weiter bringen. Ich konnte es kaum erwarten, endlich loszulaufen! "Nichts leichter, als das! Disziplin liegt mir im Blut!" entgegnete ich dem Medicus, der sichtlich zufrieden war mit meinem Bein und seinem Werk!
Er schaute zu meiner Frau hinüber, die auch so viel Tapferkeit gezeigt hatte. Ihre Gebete und ihr Opfer hatten die Götter milde gestimmt. Der Medicus hatte auch für sie ein paar lobende Worte. Prisca würde sich nicht mehr weiter grämen müssen! Endlich würde ich der Ehemann sein können, den sie sich wünschte. Heute Nacht! Ja, heute Nacht schon!
Nun folgte ich den Anweisungen des Medicus und setzte mich an die Bettkante. Aratas und Midas standen schon bereit, um mir, wenn nötig, zur Hilfe zu kommen. Der langersehnte Moment war endlich gekommen! Ich stütze mich von meinem Bett ab, als ich mich erhob und nach so langer Zeit wieder auf meinen eigenen Beinen stand. Der Stuhl, den ich ansteuern sollte, war eigentlich nicht weit entfernt von mir aufgestellt worden. Doch ich würde mehrere Schritte machen müssen, bis ich dort angekommen war. Beim ersten Schritt drohte ich noch, das Gleichgewicht zu verlieren. Meine Sklaven fingen mich in letzter Sekunde auf. Aber auf mein Zeichen, ließen sie wieder von mir ab. Der nächste Schritt klappte dann schon viel besser, so dass ich keine Hilfe mehr benötigte. Ebenso bei den nächsten Schritten, die ich zwar noch langsam und vorsichtig machte, aber ich hatte sie ganz alleine geschafft! Als ich den Stuhl erreicht hatte, strahlte ich übers ganze Gesicht.
"Ich habe es geschafft! Ich habe es geschafft!" rief ich laut voller Freude. "Und ich hatte keine Schmerzen dabei!" Ich konnte es kaum glauben. "Medicus, du hast ein wahres Wunder vollbracht! Ich bin dir so dankbar!" Ich wusste nicht, wie ich ihm das jemals vergelten sollte!
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