RE: Cubiculum | Claudia Sabina
Etwas nachdenklich wiegte sich Nefertems Kopf von einer Seite auf die andere, während er den Worten der älteren Griechin lauschte. Der Großen Mutter sei gedankt, hatte Claudia Sabina Bildung erhalten und wurde nicht dumm gehalten. Denn ein dummes Fräulein hätte sein Dominus auch niemals zu seiner Verlobten auserkoren. Bei diesem Gedanken huschte ein feines Lächeln über Nefertems Lippen. Bevor er auch schon ernst wurde, denn die Antwort der Griechin war nicht minder ernst. So dass der Dunkelhaarige tatsächlich hart schlucken musste, um anschließend tief durchzuatmen.
“Glaubst du das deine junge Herrin dein Kind ersetzen kann?“
Fragend wirkte nun Nefertems Gesichtsausdruck, während er Anaxarete direkt anblickte. So recht konnte er dies nicht glauben und genau dieser Gedanke spiegelte sich auf seinen Gesichtszügen wieder.
“Ich freue mich, wenn ich dir vorlesen darf.“
Sprudelte es über die Lippen des jungen Aegypters, dessen Augen auf einmal in einem hellen Glanz zu leuchten begannen. Oh ja. Der junge Sklave freute sich tatsächlich. Was man ihm auch deutlich ansah.
“Du wirst meinen Dominus wohl kaum zu Gesicht bekommen. Wie bereits gesagt, hält sich mein Dominus die meiste Zeit in der Castra auf. Mal sehen ob sich das nach der Hochzeit ändert.“
Doch so wie Nefertem seinen Dominus kannte, würde sich dieses 'Verhalten' auch nach der Hochzeit nicht ändern. Und dieser Gedanke ließ den Dunkelhaarigen leise aufseufzen.
“Aus.. aus Nubien? Das.. das liegt... weit.. weit entfernt? Ich stamme aus Aegyptus Anaxarete. Ich bin kein Nubier.“
Jetzt musste Nefertem dann doch leicht schmunzeln.
“Du musst du diesen Mann sehr geliebt haben. Und er dich auch? Wieso ist er nicht bei dir geblieben?“
Nachdem diese Worte über seine Lippen entwichen waren, presste Nefertem seine Hände gegen seinen Mund und schüttelte kaum merklich seinen Kopf.
“Du musst nicht antworten Anaxarete. Meine Worte sind mir einfach so entschlüpft. Es steht mir nicht zu so neugierig zu sein.“
Entschuldigte sich der Jüngling vor seine vorschnellen Worte. Als Anaxarete ihre Hand jedoch auf ihr Herz legte, hob sich Nefertems Blick vorsichtig an, während er von ihrer Hand gen Anaxaretes Gesicht blickte.
“Ich bin die meiste Zeit an der Seite meines Dominus. Ich.. ich habe gar keine Zeit mich zu verlieben.“
Jetzt musste Nefertem doch schmunzeln und zwinkerte Anaxarete leicht zu. In wen sollte er sich auch schon verlieben? Wer würde einen Sklaven schon lieben? Besonders den Sklaven des Tribunus Prolegato?
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