RE: [Übers Land] Ausflug zweier Verlobter
"Natürlich befasst du dich mit Hilfspersonal nicht", sagte ich, obwohl ich davon keine Ahnung gehabt hatte: "Aber eine Einstellung bei einem Tribun klingt sehr vielversprechend" Die linde Luft wehte mir um die Nase, ich seufzte leicht, als Xerxes mir wunderschöne Wildblumen am Wegesrand zeigte:
"Das sind Kornblumen, Klatschmohn und Hundskamille. Doch die gelben und die weißen kenne ich nicht. Schau, die Hundskamille", ich ließ mir ein wenig bringen, zerrieb sie zwischen zwei Fingern und hielt sie meinem Verlobten unter die Nase:
"Sie ist so hübsch wie die echte Kamille, aber sie duftet nicht", sagte ich: "Ich möchte gerne bitte einen Strauß haben!"
Die Sklaven liefen los zum Blumenpflücken:
"Nein, Tribun Ovidius kenne ich nicht. Vielleicht können wir ihn später einmal... zu uns einladen? Danke übrigens für die Einrichtung des schönen Cubiculums in der Villa, es gefällt mir sehr gut. Dein Sklave Nefertem hat sich viel Mühe gegeben. Er ist sehr wohlerzogen", lobte ich indirekt Catos Haushaltsführung.
Einen Teil der Blumen legte ich Anaxarete in den Schoss: "Flechtest du einen Kranz? Oder warte einmal, zwei Kränze", sagte ich und schaute sie bittend an.
Anaxarete krabbelte nach hinten durch, wo sie mehr Licht hatte und machte sich an die Arbeit, als die Kutsche plötzlich einen Schlenker machte. Cato flog beinahe auf mich drauf. Einen Moment lang sah ich von ganz nahem sein energisches Kinn, seine Lippen und seine dunklen feurigen Augen. Mir wurde, als ich auch seine Wärme spürte, eigenartig zu Mute. Ich lächelte meinen Verlobten an, es war ein fragendes, unsicheres Lächeln. Meine Gefühle waren seltsam. Sie passten nicht zu dem, was mir Prisca erzählt hatte, aber sie passten auch nicht zu meiner drögen Cousine Serena und deren Furius. Dieses Kribbeln im Bauch schien mir ganz alleine zu gehören.
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