RE: [Marschen von Sabrina] Versöhnung
Gadrianus verneigte sich vor seiner Patrona, und es war dem Villicus anzusehen, wie er froh er war, die Furia wiederzusehen. In der ersten Zeit ihres Verschwindens war Saturninus sehr hart zu allen auf dem Gutshof gewesen. Gadrianus hatte lange von seiner Frau Senia getrennt den Zufahrtsweg zum Gabinierhof bewachen müssen. Daher freute sich der Villicus sichtlich über ein Ende jener unerfreulichen und turbulenten Ereignisse und darüber, dass es der gütigen Herrin gut ging.
Außerdem liebten beide Furiani kleine Kinder über alles und konnten nicht genug von ihnen kriegen.
Saturninus wartete, bis Gabinius Stella und ihrem Sohn vom Pferd geholfen hatte. Er kam nicht umhin, zu bemerken, wie liebevoll der Blonde mit seiner Cousine umging. Jetzt da Stella vor ihm stand, sah er, dass sie immer noch anmutig war, aber jene durchscheinende Blässe, die sie nach dem Verlust ihres ersten Ehemanns gezeigt hatte, hatte sie abgelegt. Ihre Haut war zart golden, ihre blauen Augen leuchteten und der Kranz aus Glockenblumen schmückte sie mehr als eine Tiara es gekonnt hätte.
Gabinius hatte ihn feierlich angesprochen, und Saturninus erwiderte: "Ich nehme dein Willkommen als dein Verwandter an, Gabinius Secundus" Er ahnte, dass er mit diesen Worten Stella eine große Freude machen würde.
Aufmerksam sah er auf den Knaben. So klein er war, er weinte nicht. Er hatte einen blonden Flaum auf dem Köpfchen und blaue Augen, mit denen er... nein, nicht ihn musterte. Dazu war Gaius doch noch zu klein. Aber ihm einer dieser tiefen, aufmerksamen Blicke schenkte, mit denen er seine Umwelt zu betrachten pflegte.
"Salve Gaius Furius Dives", sprach Saturninus formell, doch um seinen Mund zuckte es. Der ernst dreinschauende kleine Junge gefiel ihm:
"Darf ich meinen Neffen einmal halten, Stella?"
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