RE: [Büro (Officium)]Tribunus Laticlavius Marcus Iulius Cato
Aus den Sabrina- Marschen kam der Junge also. Da die Region fruchtbar war, gab es dort römische Siedler. Allerdings war der Fluss Sabrina mit seinen Wassermassen unberechenbar. Bestimmt war es nicht einfach, dort zu leben. Er sagte, dass seine Eltern am Sumpffieber verstorben waren. Als er jedoch meinte, dass er kein Geschick für den Waffendienst hatte, musste ich unwillkürlich grinsen. Die meisten Jungen hätten doch eher das Gegenteil behauptet.
" Tribun Iulius, ich könnte in der Tat einen Pferdeknecht gebrauchen. Die Stelle ist gerade vakant geworden. Nun junger Iulius" Der Name war für einen Pferdeknecht gar zu köstlich. Es würde Cato nicht gut gefallen, wenn ich seinen Namen bei den Ställen umher schrie. Daher korrigierte ich:
"Junger Felix. Wenn du mir beweisen kannst, dass du mit meinem Lieblingspferd Invictus fertig wirst, kämst du als Pferdeknecht in Frage"
Ich lächelte, wobei ich wieder die gespannte Narbe an meiner Oberlippe bemerkte. Mein Rappe hatte einen gepfefferten Ruf. Agaso war bereits der zweite Sklave, den er hier in der Castra zu Tode gebracht hatte. Pferde hatten an für sich eine Hemmung, auf einen menschlichen Körper zu treten. Mit dem Einsatz einiger unglückseliger Sklavenkinder hatte ich Invictus diese Hemmung abtrainiert. Felix würde mir beweisen müssen, dass er tatsächlich ein Händchen für Pferde hatte. Oder er würde dabei draufgehen.
Ich schaute Iulius Cato fragend an: "Wenn er die Probe besteht, Oberbefehlshaber, und du es gestattest, würde ich den Bürger in meinen Dienst nehmen"
Auch Iulius Cato dürfte von meinem Pferd gehört haben. Vielleicht würde sich die Bewerbung von Iulius Felix schnell erledigen. Ach, ich hatte die Iulierverlobte vergessen, die den Jungen in ihrem Empfehlungsschreiben empfohlen hatte. Die Claudia würde bestimmt ein Tränchen zerdrücken. Auch römische Weiber waren sentimental. Es sei denn, sie durften zugucken, wenn einer starb. Dann war es mit der Sentimentalität nicht so weit her.
|