(08-13-2023, 12:41 PM)Fenia schrieb: Nun, fürs Erste haben sie ihr Ziel erreicht und, als Saturninus sie fragend ansah, holte Fenia aus ihrer großen Tasche ein Jagdhorn, das ihr Gabinius gegeben hat heraus, setzte es an den Mund und blies mit kleinen Pausen drei Mal hinein, und sein kraftvoller Ton scholl über das Land weit hinaus. Damit verkündete die Piktin, dass sie da sind und mit guten Absichten kamen, dann lächelte sie den Furius kurz an, "Das ist das verabredete Signal, wenn Gabinius das hört, dann werden Stella und er mit ihrem Sohn hierher kommen", sie nickte zuversichtlich und blickte in die Ferne...
"Nun, warten wir es ab, Herr Furius!"
Die Zeit verging, seitdem Fenia aufgebrochen war. Doch ich dachte viel an sie und meine liebe Gerwina. Es war Hochsommer, und der Sabrinafluss lag träge und silbern glänzend da. Die Fische schnalzten, die Frösche quakten, und um uns herum summten die Libellen, deren metallisch schillernde Leiber wie Pfeile durch die Luft schossen. Durs und ich fingen Fische. Ich lag ganz dicht an die Erde gepresst und hielt eine Hand in das Wasser. Ich war so ruhig und so geduldig, bis ein großer Wolfsbarsch sich meiner Hand näherte. Ich packte ihn und warf ihhn Durs zu, der ihn tötete. Das war genug für uns drei, und ich hörte auf zu fischen, und erhob mich. Da klang durch die sonnendurchglühte Luft ein auf- und abschwellender Ton. Ich hob den Kopf und lauschte. Noch einmal erklang mein Jagdhorn und dann ein drittes Mal. Dann Stille, und die Geräusche der Marschen setzen wieder ein.
Ich nahm Durs an beiden Schultern:
"Durs! Durs! Fenia ist zurück und hat Stellas Cousin mitgebracht", sagte ich aufgeregt, und dann suchte ich Stella. Sie und unser Söhnchen ruhten im Schatten unserer Silberweide. Ich wusste nicht, ob sie mein Jagdhorn vernommen hatte. Ich schlug die tiefhängenden Zweige zurück:
"Fridila?", flüsterte ich.