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(08-11-2023, 01:12 PM)Fenia schrieb: Fenia führte ihre Mitreisende sicher durch den Wald, auf Pfaden, die nur die Kelten kannten und kein Römer hat jemals diese Wegstrecken geritten oder gegangen. "Ja, edler Saturninus, das habe ich dir gesagt, es wird etwas dauern, bis wir die Marschen erreichen, aber wir werden uns beeilen."
Dann lächelte Fenia in sich hinein, als Furius sie fragte, wie sie dort zwei Menschen finden könnte: "Ich wusste nicht, wohin die beiden gegangen sind, dachte aber, sie würden zur Heiligen Quelle gehen, wo die keltischen Priesterinnen wohnen, um sich von ihnen segnen zu lassen, da ging ich auch hin, um nachzufragen, aber es war das Beltane-Fest und eine Menge Leute da, also ging ich unauffällig in das Dorf und fragte dort nach. Dort erzählte mir dann eine Weberin, dass eine Römerin und zwei blonde Männer bei ihr viele warme Sachen eingekauft haben, und so ging ich nach Norden, bis ich die Marschen von Sabrina erreicht habe und, wo ich Furia und Gabinius gefunden habe, durch Zufall, muss ich zugeben! "
Während Fenia das alles erzählte, nahm sie nebenbei die Waldgeräusche wahr. Viele kleine Tiere waren unterwegs und manche beobachteten versteckt die Reiter, die Bienen summten und die Vögel zwitscherten. Ansonsten spürte sie keine Gefahr. Furius gab Fenia einen Jagdspeer, den sie auch nahm, obwohl sie immer einen Dolch bei sich hatte, aber das musste der Patrizier nicht wissen. "Danke, Herr Furius, aber wir werden keine Zeit haben zum Jagen...".
"Ich meinte nicht, dass wir jagen, sondern dass wir gejagt werden könnten", erwiderte Saturninus sehr ernst. Er konnte gar nicht beschreiben, welche Scheu, ja Abscheu ihm die britannischen Wälder einjagten. Es war ihm, als würde sich eine Beklemmung auf seine Brust legen, und als würde etwas Kühles wie unheimliche Schwingen sein Gesicht streifen. Die alten Götter des Landes wünschten entschieden
nicht, dass
er hier war. Es schauderte ihn , und er versprach
Britannia ein Opfer. Der Patrizier würde froh sein, wenn sie wieder unter freiem Himmel stünden. Kaum mochte er sich ausmalen, wie viel Angst Stella in dieser Düsternis hatte ertragen müssen.
Auch Gadrianus wurde ganz still.
Sie hatten eine bewaldete Anhöhe erklommen. Nun teilte sich der Wald, und sie sahen nun fast bis zum Meer. Das Land vor ihnen war öde und wild, das waren die
Marschen von Sabrina, dem
großen Fluss.
Teilweise waren sie mit knorrigen Bäumen bewachsen, doch überall blinzelten kleine Gewässer wie graue Augen zu ihnen empor.
Die Sonne kam hinter den Wolken hervor, und wie auf Kommando begannen all die kleinen Wasseraugen zu glitzern und aufzuleuchten. Das Land war auch von einer barbarischen Schönheit.
Saturninus beschattete mit einer Hand die Augen. Am Rande der Marschen sah er römische Gutshöfe, da die Erde fruchtbar war, doch er konnte sich nicht vorstellen, dass in der Wildnis jemand lebte.
Er stieg vom Pferd. Es ging so steil hinunter, dass er Mandan am Zügel führen musste, wenn sie den Abstieg wagten.
Seine Augen suchten Fenia. Und wie weiter, fragten sie.