RE: Die Hütte der Gwrach
"Ich bitte Dich um einen Schlafplatz an deinem Feuer, Ceridwen", erwiderte Dunduvan. Er wurde verlegen, denn Ceridwen war wie Siofra, seine Mutter. Sie flößte ihm ganz ähnliche Scheu ein, auch wenn sie nicht so streng und unnahbar schien wie diese. Siofra hatte immer geglaubt, auserwählt zu sein, bis ein Römer ihr diese Auserwähltheit brutal genommen hatte. Zurückgeblieben war eine Frau aus Eisen und Asche, ohne einen Funken Humor und ohne Milde gegen ihre Kinder:
"Und ich hoffe, dass Du mich hier meine Schädel kochen lässt. Einen habe ich im ehrlichen Kampf gewonnen, und der Krieger verdient Ehre, auch wenn er ein Sklave war. Den anderen habe ich einem niederträchtigen Feind genommen, damit er niemals Ruhe findet in der Anderswelt. Wir sind alle müde vom Kampf. Ich werde aber nur eine Nacht hier bleiben, damit deine Hütte nicht in Gefahr gerät. Dann geht es nach Osten"
Er blickte auf ihren Scheitel hinab. Auch wenn sie schon älter war, hatte sie immer noch die Haltung und die Gestalt einer Jungfrau. Ihr Haar war lang und glatt. Er dachte an Ciaran, der jetzt bestimmt schon Liebe bei der Diernaschwester fand. Er selbst wünschte sich mehr als Liebe gerade Trost, einen Platz zum Ruhen und eine weibliche Hand, die ihm das dunkle Haar aus der Stirn strich.
Falke
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