RE: [Vor der Curia] Liberta und Patron
Saturninus blieb stehen, und er schaute Deirde an, die mit offenem Haar und so lieblich vor ihm stand. Er hätte sie in diesem Moment gerne geküsst, so rührend und unschuldig erschien ihm ihre Frage. Fürchtete sie das wirklich? War sie deshalb in der Curia so still gewesen? Aber sie waren hier mitten auf dem Forum, und es war unmöglich, dass er ihr hier seine Zuneigung zeigte.
Er sprach: "Deirdre, ich habe dir versprochen, dass ich immer für dich und für Aidan sorgen werde. Das Haus wird deines, das Grundstück auch, und mit einer Kuh wirst du fast eine wohlhabende Frau. Wenn du aber ein anderes Geschäft aufmachen möchtest, dann sage es mir ruhig, und ich werde dir dabei helfen. Willst du dich vermählen, so bekommst du eine Mitgift. Wenn du ungebunden sein möchtest, so ist das mir auch Recht. Du bist frei, Furiana Deirdre. Ich habe dich ohne alle Bedingungen freigelassen"
Hätte er sie freigelassen, um sie zu heiraten, so hätte er durchaus das Recht gehabt, ihr eine andere Ehe zu untersagen. Aber das hatte er nicht getan. Trotzdem gab es etwas, was Deirdre wissen musste.
"Aidan ist mein Sohn, Deirdre. Er wird als römischer Bürger ganz andere Möglichkeiten im Leben bekommen als er in Cheddar je haben wird. Bei uns Römern ist das so: Ein Kind gehört zu seinem Vater. Aidan soll eines Tages also eine römische Erziehung erhalten. Doch noch ist bis dahin viel Zeit. Bis zum siebten Jahr bleibt ein Kind ohnehin bei seiner Mutter"
Nun kannte Furiana Deirde die Wahrheit: Eines Tages würde die Tiberius Furius Saturninus ihren Kleinen für sich beanspruchen.
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