RE: Die Domus und das Ladengeschäft des Tuchhändlers Erwan
Dann kam Cato. Ich übergab ihm das Kommando. Er begriff schnell, dass nur Sand und kein Wasser dem Brand Einhalt gebot. Er schickte einen Trupp zum Sandeinsammeln. Er sorgte für Ruhe und beschlagnahmte Karren, um Verletzte zur Castra zu schaffen. Das war mehr, als dass Iscaler Dreckspack verdiente, fand ich. Und ich sollte Recht behalten.
Ovidius und Plinius meldeten sich bei mir.
"Haltet die Leute in Schach!", befahl ich. Eine weitere hölzernde Wand stürzte ein und Funken stoben. Trotzdem versuchten ein paar Frauen wie die Rasenden noch etwas von ihrem Besitz zu retten. Eine zupfte mich am Tunikaärmel: "Bitte Herr, wir verlieren alles!"
Ich starrte auf ihre schmutzige kleine Hand. Die Frau trug ein römisches Kleid, aber ihr Fuchshaar verriet die Keltin. Angeekelt stieß ich sie zu Ovidius und Plinius:
"Du kannst noch mehr verlieren als nur deinen Besitz!" sagte ich. Sollten die mit ihr machen, was sie wollten.
Dann ordnete ich an, alles Holz zur Seite zu schaffen und nur Steine liegen zu lassen. Ich hatte nichts dagegen, die hölzernen Bruchbuden einstürzen zu sehen. Aber wo das Feuer hinkam, brannte es auch zunächst auf dem Stein weiter. Doch bald fand es nichts mehr, was es nährte.
Aus den Augenwinkeln bemerkte ich einen jungen Mann, der römisch wirkte. Ich wollte ihn schon zum Holzräumen herbeirufen. Da warf er einen Stein in unsere Richtung. Ich war mir nicht sicher, ob er wirklich zielte. Aber er traf Iulius Cato.
Meine Männer sprinteten los. Sie fassten einen, den sie zu mir brachten. Das war nicht der Steinewerfer, doch das war mir gleich. Er war ein Erfolg. Er würde gestehen. Außerdem passte mir ein Kelte besser ins Konzept als ein Römer:
" Ein Angriff auf den Prolegato! Bildet einen Kreis! Schützt ihn! Medicus!" Einer der Ärzte aus der Castra kümmerte sich.
Ich trat zu dem Blonden hin, den Titius mir im Armgriff präsentierte:
"Wer bist du?!", fragte ich: "Nun ganz gleich, wer du bist! Du wirst dir wünschen, dass deine Mutter dich nie geworfen hätte!", sagte ich und schlug ihm so ins Gesicht, dass mein schwerer Ritterring ihm die Oberlippe spaltete. Der nächste Schlag ging in seinen Magen:
"Nehmt ihn mit in die Castra zum Verhör!", befahl ich. Da Cato verletzt worden war, übernahm ich seinen Posten. Doch der Blonde lief mir ja nicht fort.
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