RE: Volksfest anlässlich des Regierungsjubiläums des Kaisers
Nathaira
Es waren so viele unterschiedliche Personen auf diesem Fest, dass Nathaira mit dem Schauen gar nicht mehr nachkam. Dabei hatte sich ein freundliches Lächeln auf ihre Lippen geschlichen, während sie ihren Blick von links nach rechts gleiten ließ und dabei hinter ihrem Dominus einher stolperte. Der claudische Hausverwalter steuerte zielstrebig die Stände an, an denen es köstlich duftete. So dass Nathaira in diesem Augenblick bemerkte, dass sie tatsächlich ein immer stärker werdendes Hungergefühl verspürte. Ein Hungergefühl welches nun sogar ihren Magen zum knurren brachte, was der Sklavin leicht peinlich war und sie errötend ihren Kopf zur Seite drehte. Den Göttern sei gedankt war der Lärmpegel derart gewaltig, dass niemand Nathairas faux-pas bemerkte.
Nachdem sich ihr Dominus in die Reihe der Wartenden vor dem Stand mit dem Eintopf gestellt hatte, wollte Nathaira sich schon nach einem freien Platz umsehen. Diesem Gedanken schob ihr Dominus jedoch einen Riegel vor, als Nathaira die Berührung des Dunkelhaarigen spürte, wie er die Sklavin direkt vor sich in der Reihe positionierte. Was hatte denn das zu bedeuten? Fragend drehte Nathaira ihren Kopf in Linos Richtung und zog dabei eine Augenbraue in die Höhe. Doch da war der claudische Verwalter auch schon an der Reihe und gab seine Bestellung auf, so dass Nathaira die Schankmaid pflichtschuldigst anlächelte und wartete bis Linos mit seiner Bestellung zu einem Ende gekommen war. Die Honig- und Nusskuchen klangen wirklich sehr lecker. So dass Nathaira bemerkte wie ihr alleine bei dem Gedanken an diese Köstlichkeiten das Wasser im Mund zusammen lief.
Als Linos Blick über die Anwesenden glitt und dabei an einer hübschen Dunkelhaarigen hängen blieb, warf Nathaira ihrem Dominus einen fragenden Blick zu. Kannte ihr Dominus diese hübsche Frau etwa und wenn ja woher? Dabei spürte Nathaira ein seltsames Gefühl in sich aufsteigen, so dass sie sich schnell auf etwas anderes konzentrierte. Auf ihre Bestellung zum Beispiel. Rasch griff die Sklavin nach den Kuchenstücken und trat aus der Schlange heraus. Ihr Dominus würde den Rest wohl irgendwie balancieren müssen, ohne das ein Malheur passierte. Schließlich folgte Nathaira ihrem Dominus an einen Tisch, an den sich bisher noch niemand gesetzt hatte und ließ sich auf die hölzerne Bank plumpsen. Dabei entdeckte sie nun auch die hübsche Dunkelhaarige und stieß ihren Dominus unter dem Tisch mit ihrem Fuß an. Na? Würde ihr Dominus die Aufmerksamkeit der hübschen Dunkelhaarigen versuchen auf sich zu ziehen?
Während wir beide mit großem Hunger aßen merkte ich, dass es immer lauter wurde. Nicht nur das, die Paare wurden immer intimer und benahmen sich als wenn sie in einem Rausch wären.
Unruhig schaute ich zu allen Seiten. Ich sah wie sich Claudia sabina und der Tribun erhoben, auch Furius und seine Frau standen auf. Vier wachen traten zu dem Tribun und begleitetet sie. „Nathaira, vergiss das Essen, lass uns mit der Gruppe des Tribun gehen. So sind wir wenigstens geschützt. Ich befürchte, das wird hier noch sehr ungemütlich.“
Kaum ausgesprochen stand ich schon neben meiner Sklavin und zerrte sie hoch und mit. Mein Gedanke war, nur weg von hier und schnell rannte ich, mit meiner Sklavin an der Hand, Sabina hinterher.
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