RE: Die Domus und das Ladengeschäft des Tuchhändlers Erwan
Sie blieb kurz stehen, um mir zu antworten. Jedes Wort war ein weiterer Stich, aber ich hatte heute schon so viele eingesteckt, dass es darauf wohl nicht mehr ankam. Trotzdem schmerzte es, zu hören, dass ich ihr wohl weh getan hatte und entgegen ihrer Worte hatte sie mir noch immer nicht verziehen, dass ich ihr damals, vor so unendlich langer Zeit gesagt hatte, dass ich sie nicht heiraten und mit ihr eine Familie gründen konnte. Ich hätte es ihr gern erklärt. Vielleicht hätte sie es ja sogar verstanden. Zumindest würden dann keine Geheimnisse mehr zwischen uns stehen. Und irgendwie hatte ich wohl gehofft, dass die Zeit diese Wunde geheilt hätte, vielleicht nicht ganz, aber doch soweit, dass sie mir wieder vertraute. Und wenn nicht die Zeit, dann die Tatsache, dass ich sie jetzt schon zwei Mal gerettet hatte und nie, wirklich nie etwas von ihr gefordert oder mich aufgedrängt hatte. Aber diese Hoffnung war jetzt wohl begraben.
"Ich wollte dir nie weh tun", sagte ich resignierend und ernst, denn das hatte ich wirklich nie, kein einziges Mal gewollt. Aber ich konnte ihr nicht das geben, was sie wollte und was sie verdient hatte. Und ich hatte kein Recht, Verständnis von ihr zu fordern oder ihr meine Last aufzudrängen, indem ich sie ihr erzählte. Es war richtig, sie endlich gehen zu lassen und aufzuhören, ihr weh zu tun. Den Rest, was sie mir bedeutete, was ich fühlte oder auch nciht fühlte, der war mein Problem und würde ihr nicht helfen.
Ich wandte mich Cinead zu. "Pass auf sie auf, ja?" Denn nein, sie war mir nicht gleichgültig. Ich wollte, dass es ihr gut ging. Auch wenn es schmerzte, dass es ihr in meiner Nähe niemals würde gut gehen können.
Falke
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