RE: Volksfest anlässlich des Regierungsjubiläums des Kaisers
Ich hatte mich zu Serena und ihrem Furius gesetzt und mit meiner Cousine etwas geplaudert. Linos und Nathaira kamen vorbei, aber Nathaira sah nicht, dass ich ihr zuwinkte, sondern beide setzten sich an einen anderen Tisch.
Dann kam mein Xerxes mit seinem Sklaven Nefertem, und Nefertem brachte mir etwas zu essen und zu trinken. Da ich keinen Eintopf mochte, hielt ich mich an das frische Brot und den Becher Honigrosenwasser, den man mir freundlicherweise zubereitet hatte.
Serena stellte mich ein paar Honoratiorengattinnen vor, deren Gespräche aber bald um ihren Nachwuchs gingen. Ich konnte da nicht mitreden, hörte jedoch zu. Schließlich wollte ich auch Kinder haben. Und von erfahrenen Matronen konnte ich viel lernen.
Aber das Fest wurde schließlich komisch. Überall sah man sich küssende Paare und manche verschwanden dann in den Seitengassen. Ein wirklich wild knutschendes Paar knallte auf unseren Tisch, und ich erschrak mich sehr. Und trotzdem hatte ich auch ein seltsames Gefühl in der Magengrube. Ich dachte: Kann es sein, dass alle diese Paare das tun wollen, was Prisca so abscheulich empfand? Dann muss doch noch mehr dahinter stecken. Und dann dachte ich an die philosophische Sentenz von Seneca, die lautete: Die Welt ist verworren. Sieh zu, dass du ihr nicht gleichst.
Da sagte Serena schon, dass die nach Hause wollte, und ihr Furius stand sofort auf, um sie nach Hause zu bringen.
Nach Hause in die Abgeschiedenheit meines gemütlichen Cubiculums zu fliehen, erschien mir plötzlich auch eine gute Idee. Ich wandte mich an Iulius Cato:
"Bitte bringe auch mich nach Hause", bat ich. Das Fest machte mir Angst. Auf dem Weg würde männlicher Schutz kein Fehler sein.
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