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Die Domus und das Ladengeschäft des Tuchhändlers Erwan
07-23-2023, 05:45 PM,
Beitrag #79
RE: Die Domus und das Ladengeschäft des Tuchhändlers Erwan
Niamh sah ungläubig zu Louarn auf. Konnte er sich nicht denken, was passiert war? Aber er hatte sie nicht gesehen, wie sie wie ein Tier angebunden im Keller des Hauses gefangen gehalten worden war. Er hatte keine Ahnung davon, wie schrecklich es gewesen war, als sie den Ruf der bean sidhe gehört hatte und sich sicher war, nun sterben zu müssen. Nein, von alldem wusste er nichts.

"Sie waren zu dritt, als sie mich entführt haben." begann sie. "Corax, Brigo und den Namen des Dritten kenne ich nicht." Niamh atmete tief durch. Es fiel ihr sichtlich schwer, darüber zu sprechen. "Sie haben mich in der Nacht geschändet! Alle drei! Immer und immer wieder." Tränen rannen ihr über die Wangen, dann schlug sie die Augen nieder. "Als sie mit mir fertig waren, wollte ich nur noch sterben!"

Ja, so wollte dort jetzt hinunter gehen, ganz gleich, wie schwer es ihr fiel. Sie wollte sich dort unten jeden einzelnen Toten anschauen, um zu sehen, ob es einer ihrer Peiniger war, der dort lag. Es würde ihr wieder inneren Frieden geben, wenn sie wusste, dass sie tot waren.

Louarn half ihr. Sie war so unsicher auf den Beinen und trug auch keine Schuhe, so dass er sie einfach auf seine Arme nahm und sie hinunter trug. Niamh schmiegte ihren Kopf an seine Brust, denn sie wusste, dass sie bei ihm all die Sicherheit fand, die sie brauchte. Er erzählte ihr dabei, dass er zweimal von ihr geträumt hatte. Er beschrieb ihr, was er gesehen hatte, während er sie über die Trümmerteile und die Leiche der Alten hinwegtrug. 
"Erwan hat mich unten in seinem Keller gefangen gehalten. Wie ein Tier hatte er mich anketten lassen, obwohl ich doch eh kaum noch laufen konnte," schluchzte sie. "Ich habe mir so sehr gewünscht, dass du kommst. Obwohl der Medicus nur davon sprach, der Römer aus dem Wald würde bald kommen. Aber jetzt bist du endlich hier!" Wieder vergoss sie einige Tränen. Aber es waren Tränen der Freude.

Louarn trug sie noch weiter die Treppe hinunter und ließ sie unten wieder auf den Boden ab. Niamh blieb dicht hinter ihm, so wie er es ihr gesagt hatte. Hier im unteren Teil des Hauses erkannte sie einen der Zwillinge und Dunduvan, die sich unterhielten. Sie wollte ganz und gar nicht mehr an die Nacht denken, in der Dunduvan und sie miteinander geschlafen hatten. Einer der Zwillinge musste sie mit seinen Mittelchen verhext haben. Sonst hätte sie nie in ihm ihren ehemaligen Verlobten gesehen. Dunduvan ignorierte sie einfach. Vielleicht war das im Moment auch das Beste. Lediglich der Zwilling schien Notiz von ihr zu nehmen und schien wieder seine Späße mit ihr machen zu wollen. Dann tauchte auch Alun plötzlich noch aus dem hinteren Teil des Hauses auf. Auch er war voller Blut. Er schien sich zu freuen, als er sie erblickte. Sie schaute ihn etwas erstaunt an, als er davon sprach, sie im Keller gesehen zu haben. Daran konnte sie sich gar nicht mehr erinnern.
Der Zwilling bot ihr indessen eines von seinen Mitteln an, dass sie am liebsten dankend abgelehnt hätte. Aber wenn es stimmte, dass das Mittel sie stärkte, wollte sie es doch annehmen. "Danke!" sagte sie misstrauisch und nahm das Mittel entgegen.
[Bild: 1_29_07_23_5_35_37.png]
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RE: Die Domus und das Ladengeschäft des Tuchhändlers Erwan - von Furiana Nivis - 07-23-2023, 05:45 PM

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