RE: Die Domus und das Ladengeschäft des Tuchhändlers Erwan
Die Domus war erst einmal gesichert. Alle, die hätten Alarm schlagen können, waren... zumindest dazu nicht mehr in der Lage. Dunduvan ignorierte den Apfel in Ciarans blutiger Hand: "Zur Küche geht es dorthin?", fragte er und zeigte hinter ihn. Aber es war nur eine rhetorische Frage. Er trat ein und ignorierte ebenso die Toten oder die, die wie tot waren, aber dann erblickte er das Kunstwerk auf dem Küchentisch und überlegte, ob Cathbad sich nicht übernahm, wenn er behauptete, dass er die Zwillinge im Griff hatte. Wer das getan hatte, wurde durch nichts mehr gezügelt, dachte Dunduvan. Vielleicht musste, wenn alle Schlachten geschlagen waren und das Imperium fiel, auch Ciaran fallen. Er schnappte sich ein Schlachtermesser und einen Topf und stieg über zwei, drei Körper, bevor er zurück zu seinem getöteten Nubier ging. Sorgfältig säbelte er seinen Kopf ab, und ließ das herausquellende Blut in den Topf laufen. Dann deckte er die Leiche wieder zu. Den Kopf steckte er in seinen Beutel, da er keine Blutspuren hinterlassen wollte.
Vom Atrium her hörte er Niamhs helle Stimme. Sie lebte. Sie war bei Louarn. Sie würde nie anderswo sein als bei Louarn.
Dunduvan kehrte zurück und schwenkte seinen Beutel etwas hin und her, so dass einige schwarze Locken daraus hervorquollen.
"Haben wir sie alle?", zischte er. Aber er ging davon aus, dass die Brüder keinen der anwesenden Feinde entkommen hatten lassen. Dieses Haus war jetzt eine Gruft. Zu ihrem Glück fehlte nur noch der Gallier.
Dunduvan nickte Louarn zu. Niamh beachtete er nicht. Er wollte nicht noch einmal Cathbads Stimme in seinem Schädel hören: Niamh muss gehen. Dunduvans dunkle Augen lagen wie zwei schwarze Höhlen in seinem blassen Gesicht: "Erwans Kopf ist dein", sagte er zu Louarn Dann aber würde er Louarn nichts mehr schuldig sein.
Falke
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