RE: [Die Marschen von Sabrina] Unser neues Heim
"Ich komme gerne mit euch, Fridila", sagte ich. Es war endlich wirklich Sommer geworden, und es gab Beeren in Hülle und Fülle. Zuvor rieb ich aber Quiwon und Stella mit Basilikumöl ein, dessen Geruch uns die Stechmücken vom Hals halten sollte. Denn ja, die gab es in den Sabrinamarschen.
Stolz betrachtete ich dabei meine Stella. Sie hatte noch weiblichere Formen bekommen, und ihr Gewand schmiegte sich an ihren Leib. Ihre bloßen Arme und Füße hatten einen zarten Goldton angenommen. Sie wirkte nicht mehr so zart wie in Iscalis, sondern kräftiger und gesünder. Wie meist war ihr Haupt mit einem Blumenkranz geschmückt, Blumen trug sie lieber als ihr Gold und ihr Geschmeide.
Oft wurden kleine Babies ganz straff gewickelt, doch es gab hier niemanden, der darauf bestand, und so ließen wir Quiwon seine Ärmchen und Beinchen frei bewegen, wann immer sich die Gelegenheit ergab.
Stella trug Quiwon in einem Tragetuch, damit sie sich nach den Beeren bücken konnte, und meist schlief er durch die gleichmäßigen Bewegungen seiner Mutter dort ein. Er war ein hübscher, kleiner Bursche mit Stellas dunkelblauen Augen und ihren schwarzen Wimpern und meinem blonden Haar, der wenn er wach war, versuchte, alles anzuschauen.
Wir sammelten Körbe voll, und dann zur Mittagsstunde, als das Wasser grau und spiegelglatt vor uns lag, zog ich meine Frau in den Schatten der Silberweide, die dort wurzelte, und deren Zweige lang bis ins Wasser hinunterhingen. Es war, als würde sich über uns ein silbriggrünes Dach wölben, und das Wasser malte Reflexe auf Stellas Haar und ihr Gewand. Sie sah noch mehr wie eine Albin aus, und ich zog sie an mich.
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