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Die Domus und das Ladengeschäft des Tuchhändlers Erwan
07-18-2023, 11:05 AM,
Beitrag #66
RE: Die Domus und das Ladengeschäft des Tuchhändlers Erwan
Es konnte sein, dass sie flüchten mussten, das ja. Nur wenige Straßen weiter wimmelte es von Militär, wenn auch die meisten zum Feiern und nicht zur Überwachung der Festlichkeiten gekommen waren. Dunduvan behielt das mit den Mänteln im Hinterkopf. 
Als auch Alun zu Ciaran sagte, dass er die Klappe halten sollte, zog Dunduvan eine Augenbraue hoch. Was hatte Niamh an sich, dass ihr gegenüber sämtliche Falken Bechützerinstinkte entwickelten? Etwas Besonderes war mit der Irin, und einen Wimpernschlag lang hörte er Cathbads Stimme in seinem Geist: Sie entzweit euch. Sorge du dafür, dass sie nicht lebend davon kommt. Ich will nicht, dachte Dunduvan, ich habe es Louarn versprochen. Du willst nicht? Stellst du dich etwa gegen mich?  Kalter Spott traf ihn, so vernichtend wie der, den er in seiner Kinderzeit erfahren hatte. Dunduvan blieb stehen, schloss die Augen. Er würde sich nie gegen Cathbad stellen, er war der Pfeil, den der Druidenmeister ins Herz seiner Feinde schoss. So hatte ihn Cathbad genannt. Er beschloss, die Entscheidung auf nachher zu vertagen. Er wollte nicht darüber nachdenken, noch nicht.

Der schwarzhaarige Falke bemerkte Ciarans Blick, als der das tote Mädchen betrachtete, und es war genau dieser Blick, der ihm sagte, wie kribbelig und kirre der Bruder durch den Anblick von Blut bereits wurde. Diesmal fielen dessen Neigung und ihre Strategie zusammen: Niemand durfte entkommen, um Erwan zu warnen. Aber er selbst hätte nie etwas angerührt von dem, was ihm Ciaran aus der Küche mitbringen würde, auch wenn er wie jetzt tatsächlich hungrig war, um aller Götter Willen nicht würde er das. 
Er half Alun, die beiden Toten zu verstecken; dann blieb er etwas zurück, während die Brüder weiter gingen. Die Frau und der Mann, das waren nicht alle gewesen, das sagte ihm eine Art Instinkt. Vorsichtshalber nahm er die Schleuder in die Hand.

Es war ein Nubier. Er hätte selbst Louarn oder die Zwillinge um einen Kopf überragt, und er war mindestens doppelt so breit. Seine Muskeln glänzten von Öl, und in den Händen trug er wie ein ebenholzfarbener Hercules eine riesige Keule, die mit Stacheln gespickt war. Er stand am anderen Ende des Impluviums.
Sie sahen sich in die Augen, und über das Gesicht des Sklaven glitt ein breites Grinsen; er öffnete seinen Mund, und Dunduvan konnte erkennen, dass man ihm die Zunge herausgeschnitten hatte. Sie erkannten fast gleichzeitig im anderen den Feind, und der Nubier spannte seine Glieder an, um den Eindringling zu Brei zu zerquetschen. Vermutlich hatte er nicht oft Gelegenheit zu so etwas.
Es war nur ein Schwirren in der Luft. Dunduvan traf den Wächter noch im Lauf direkt zwischen den Augen, und er fiel mit dem Gesicht nach vorne. Es war ein völlig unkriegerisches Töten, als hätte Dunduvan lediglich einen Lebensfaden mit einer Schere abgeschnitten. Der Stein steckte im Fleisch und verschloss die Wunde und verhinderte, dass Blut austrat.

Der Nubier hatte jedoch ein hohes Gewicht, und tot war er noch schwerer, zu bewegen. Dunduvan brauchte eine Weile, bis er ihn in einen der Seitenflügel gezogen hatte, dann schob er ihn in eine Ecke und bedeckte ihn mit einem seidenen großen Überwurf, der über einer Bank lag. Erst nach einer ganzen Weile schloss Dunduvan zu den Brüdern auf: " Wurde sie gefunden?", fragte er. Er meinte Niamh.
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Falke
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RE: Die Domus und das Ladengeschäft des Tuchhändlers Erwan - von Dunduvan Deimos - 07-18-2023, 11:05 AM

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