07-17-2023, 09:36 PM,
|
|
Alun
Falke; aka Lucius Tarutius Corvus
|
Beiträge: 291
Themen: 6
Registriert seit: Apr 2023
|
|
RE: Die Domus und das Ladengeschäft des Tuchhändlers Erwan
(07-16-2023, 10:51 PM)Louarn schrieb: Dunduvan kam und umriss noch einmal kurz den Plan. Er und Alun sollten zuerst aufs Dach, und den Göttern sei Dank hatte er auch ein Seil dabei.
Calum und Fintan kamen auch an, und Calum hatte Waffen dabei. Wenigstens einer, der nicht alles vergaß, sondern mitdachte. Bei Fintan war ich mir nicht sicher, ob er überhaupt dachte, Alun war heute etwas abgelenkt und die Zwillinge… da dachte lieber ich nicht drüber nach, was die so dachten.
“Bin versorgt“, schüttelte ich zu Calum den Kopf. Ich rechnete es meinem kleinen Bruder hoch an, dass er hier war, obwohl er wusste, was wir vorhatten, und obwohl er das alles als so sinnlos betrachtete. Vielleicht sah er es ja anders, wenn wir Niamh erst retten würden. Denn ich fand das ganz und gar nicht sinnlos.
“Ich helf euch rauf, und ihr lasst mir dann das Seil runter“, gab nun auch ich Anweisungen, denn wir sollten hier wirklich nicht länger als nötig unten herumstehen. Nicht auszudenken, wenn ausgerechnet jetzt die Römer auf die Idee kämen, hier eine Legionspatrouille durchzuschicken. Ich machte also ebenso wie Ciaran eine Räuberleiter und half einem Bruder nach dem anderen nach oben.
Zum Schluss stieg ich selbst die Wand mit Hilfe des Seils hinauf, bis wir schließlich alle auf dem Dach waren. Ich gab Handzeichen, dass die anderen etwas zurückbleiben sollten und kletterte vorsichtig über das Dach, so dass ich in das Loch in der Mitte spähen konnte. Es schien alles ruhig zu sein, also zog ich mich zurück. “Alles ruhig“ meldete ich und begab mich in die Hocke. Ich nahm die von Alan geborgte Säge und gab sie einem meiner Brüder weiter, während ich mir Mantel und Oberteil schnell auszog und die in Alans Stall hergestellte, blaue Paste hervorzog.
“Wenn schon, dann auch richtig“, meinte ich und tauchte meine Finger in den Beutel, um mir ein altes Zeichen erst auf die Brust, und dann vier Striche wie von einem Klauenhieb einmal schräg über das Gesicht malte und den Beutel meinen Brüdern anbot, damit die sich auch in echte Kelten im Krieg verwandeln konnten.
(07-17-2023, 11:59 AM)Ciaran schrieb: Calum und Fintan kamen auch noch an. Calum hatte Waffen dabei. Ich brauchte zwar keine, ich hatte noch abzüglich des einen Messers für Alun fünf weitere in meinem Gurt an der Brust und zwei an wesentlich intimeren Stellen. Trotzdem nahm ich eine Klinge, die etwa so lang war wie mein Arm, und balancierte eben den Schwerpunkt aus. Nicht ganz perfekt, aber dicht dran. Würde man Calum vernünftige Zeit und Werkzeug geben, er würde wundervolle Waffen schmieden, mit denen man herrlich töten konnte. Ich adoptierte die Klinge kurzerhand.
Fintan wirkte nervös. Er überspielte es mit dieser nervigen Art der Albernheit, die er andauernd an den Tag legte, aber die Art, wie er nicht ruhig stehen konnte, wie er immer wieder konzentriert irgendwohin schaute, mochte den meisten Menschen nicht auffallen, aber mir schon. Sowas machte mich unruhig. Die meisten Menschen versuchten stets, zu verhindern, dass ich unruhig wurde. “Nervös, Fintan?“ fragte ich direkt, nachdem ich Aluns dünnen Arsch nach oben gehievt hatte. Der war meiner Frage nach dem Mädchen auch nur sehr geschickt ausgewichen.
Louarn wollte mir auch nach oben helfen, aber ich grinste ihn nur an, nahm einmal kurz drei schritte Anlauf und nutzte den Schwung, um die Wand weit genug hochzulaufen, um die mir entgegengestreckten Hände zu ergreifen und mich das letzte Stück unterstützend ziehen zu lassen. Ich hätte auch die Dachrinne nehmen können, die wie alles in dieser Stadt ekelhaft neu war, aber so war es komfortabler.
Oben angekommen half ich, das Seil mit unseren Körpern zu sichern, damit der rote Riese hochkommen konnte. Dabei wandte ich mich an Alun. “Du hättest warten sollen bis nach dem Kampf hier. Es gibt nichts besseres als ein williges Mädchen, nachdem man getötet hat. Wenn das Blut noch in den Ohren rauscht und alles in dir nach Gewalt schreit, dann ein süßes, zartes Mädchen, dass seine weichen Schenkel um deine Hüfte schmiegt und bei jedem einzelnen Stoß stöhnt, das ist näher an der Göttlichkeit als alles andere. Dann fühlst du dich lebendig wie nie sonst in deinem Leben. Hab ich nicht recht, Fintan?“ fragte ich denjenigen von uns, der mit seinen wechselnden Sexpartnern anzugeben pflegte. “Aber vielleicht lässt sie dich ja nochmal ran, Alun. Ansonsten kannst du ja auch Niamh fragen.“
Ja, so viel ärgern musste sein. Wie gesagt, Nervosität in meinem Umfeld machte mich unleidlich. Außerdem wollte ich dieses verdammte Haus endlich sprengen.
Louarn war schließlich auch oben und gab dann bescheid, dass wir loslegen konnten. Und zauberte blaue Farbe herbei, mit der er sich auch gleich in einen keltischen Daimon verwandelte. Ich grinste. “Wenn du dich dann besser fühlst“, meinte ich und nahm etwas Farbe. Ich malte mit einen geraden Strich von der Stirn über den Nasenrücken, die Lippe und bis über meinen Kinnbart. Wahrscheinlich sah ich leicht zweigeteilt aus, aber das schien mir auch sehr passend zu sein.
“So, macht euch nützlich, ich will was in die Luft jagen“, trieb ich die anderen zu etwas Eile an.
(07-17-2023, 01:46 PM)Dunduvan Deimos schrieb: Dunduvan hatte dem rechten Seitenflügel drei Ziegel entfernt, bis das Gebälk vor ihm lag und das Seil befestigt. Er hatte schon seinen Grund gehabt, nur Alun mit zunehmen; da oben würden alle sie einen Lärm machen wie eine Herde Wildhirsche. Er gab Alun die ersten Ziegel in die Hand, er sollte sie sorgfältig bewahren und aufpassen, dass sie nicht hinunterfielen. Eventuell konnte man später einfach wieder das Dach damit decken, so würde niemand so schnell herausfinden, wie die Falken überhaupt in das Haus gekommen waren. Dann stellte er fest, dass er selbst keine Säge mitgenommen hatte, was ihn ärgerte.
Dunduvan nahm gleich von Louarns blauer Farbe. Er malte sich selbst einen Streifen mittig über seine Nase, die unter seinem Mund in einen Querstrich überging und wie ein T auf dem Kopf stehend aussah. Das war die Fidrune Uath - Schrecken, Deimos. So angemalt grinste er die Neuankömmlinge Calum und Fintan an. Fintan hatte er erst kürzlich gesehen, dem nickte er zu. Auf Calum ruhte sein Blick länger, und seine schwarzen Augen glänzten:
"Wie geht es dir, Calum?", fragte er leise und reichte ihm von blauen Paste: "Gibst du mir bitte eine deiner Waffen? Ein Messer vielleicht?"
Er wollte gerne etwas haben, was der Bruder geschmiedet hatte. Ein guter Schmied verwob etwas von seinem Wesen in jeder Klinge. Dunduvan würde sie in Ehren halten, da das das Schicksal ihn seinem Bruder Calum entfremdet hatte. Das Schicksal - und Cathbad.
"Ja, ja Mädchen. Könnt ihr mal an was anderes denken, als welche euch wie zwischen ihre Schenkel nimmt?", fuhr Dunduvan dagegen Ciaran an, dessen letzte Worte er gehört hatte. Die Worte, die Niamh betrafen. Er ertrug es nicht, dass jemand leichtfertig von ihr sprach.
"War nicht so gemeint, Ciaran", nuschelte er. Er wollte nicht weiter an Niamh denken. Schon gar nicht an Niamh UND Louarn. Und er brauchte Ciaran und sein Pyr Automatón noch.
Louarn hatte eine Säge dabei. Bald war auf dem Dach ein Loch entstanden, das gerade so groß war, dass sich die Brüder einer nach dem anderen am Seil herablassen konnten.
Unter ihnen war niemand zu sehen. Aber Dunduvan rechnete damit, dass selbst heute das Haus nicht völlig unbewacht sein würde. Nicht wenn man eine fettgefüllte Geldtruhe besaß wie der Gallier. Wer immer es auch war, der musste lautlos beseitigt werden.
Fintan und Calum kamen schließlich auch noch. Nun waren wir komplett! Lediglich Cinead fehlte noch, doch der hielt sich noch auf dem Fest auf, um seinem Bruder ein Alibi zu geben. Louarn und Ciaran halfen einem Bruder nach dem anderen, aufs Dach hinauf zu kommen. Dann kletterten die beiden nacheinander schließlich auch noch herauf aufs Dach.
Ciaran hatte sich natürlich mit meiner kurz angebundenen Antwort nicht zufrieden gegeben. Nun meinte er, ich hätte warten sollen, bis nach dem Kampf. Danach sollte ich mir ein williges Mädchen suchen. Man würde sich dann bei jedem Stoß göttlich führen und sich lebendig fühle, "Ich werd´s mir merken!" antwortete ich ihm. Natürlich würde ich nach meiner Rückkehr Prisca nicht noch einmal dazu bringen, mit mir zu schlafen. Auch wenn es vielleicht reizvoll war. Als Ciaran dann meinte. ich könne ja auch Niamh fragen , verzog ich genervt das Geischt. "Halt die Klappe, Ciaran!", antwotrtete ich ihm fast gleichzeitig mit Louarn. Nicht nur wir beide fanden seinen Spruch ziemlich unter der Gürtellinie. Auch Dunduvan wollte davon nichts hören.
Louarn meinte dann, man solle es richtig machen und holte einen Tigel mit einer Paste aus Färberwaid hervor. Damit malter er eindeutige Symbole auf seinen nackten Oberkörper und sein Gesicht. Auch ich nahm mir ein wenig und malte auf beide Wangen drei Querstriche, die in der Mitte von einem horizontalen Strich durchquert wurde ///. Das war das Zeichen für Tod. Genau das würden wir über das Haus des Galliers bringen. Ich nahm an, keiner seiner Mitbewohner würde an diesem Abend mit dem Leben davon kommen. Lediglich Calum entschied sich gegen die blaue Bemalung.Er setzte auf ein sselbstgenähtes seltsames Kleidungsstück, das sein Gesicht unkenntlich machte. Na, wenn's schön machte!
Ich war inzwischen bei Dunduvan angelangt, der bereits damit begonnen hatte, an der Stelle, an der wir in das Haus eindringen wollten, die Ziegeln abzudecken. Er reichte sie mir und ich suchte mir einen sicheren Platz, an dem sie nicht so leicht hinunterfallen konnten. Lou hatte an eine Säge gedacht und reichte sie Dundivan, der am Gebälk zu sägen begann. Bald war so ein Loch entstanden. Vorsichtig ließ sich Louarn hinab und hatte wohl bald schon seine erste unangenehme Begegnung, die das aber nicht lange überlebte!
Nach und nach stiegen wir alle hinunter ins Haus. Ich hatte Ciarans Messer gezückt, als ich mich unten umsah. Ob Erwan überhaupt zu Hause war? Wenn nicht, würden wir auf ihn warten!
Es mussten sich noch mehr Leute im Haus befinden, denn aus der Culina drang ein verlockender Duft nach Essen. Ich half zuerst mit, die beiden Leichen zu beseitigen, dann sah ich mich weiter um, Während Louarn den Raum suchte, in dem sich Niamh aufhielt.
Als "Lucius Tarutius Corvus"
Falke
|
|
|