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[Claudia Sabina]

Ich betrat die Wohnung des Tribunus Prolegato - und da war mein Xerxes. "Ich grüße dich Iulius Cato", sagte ich. Aber da...das kleine Bündel auf dem Boden, das in schmutzigen Händen einen Wasserbecher hielt, das war doch tatsächlich Bran. Mir fiel ein großer Stein vom Herzen:
"Oh ich danke dir so sehr, dass du Bran gerettet hast, lieber Iulius Cato!", rief ich aus.
Ich hütete mich, Bran näher zu kommen. Er roch nicht gerade nach Rosen. Seine Tunika hing zerfetzt um seinen dünnen Leib, und er schaute nicht einmal auf. Hatten ihn die Soldaten dermaßen eingeschüchtert?
"Er ist ein ganz lieber Sklave, wenn auch nicht der Hellste", erklärte ich meinem Xerxes: "Ich bin froh, dass du ihn gleich herausgeholt hast"
Wie gut Xerxes zu mir war. Er hatte bestimmt alle Hände voll zu tun, und er hatte dennoch Bran erkannt und für mich aufbewahrt. Etwas anderes konnte ich mir nicht vorstellen. Eine kleine Rüge erteilte ich ihm aber doch:
"Bitte Iulius Cato, befiehl deinen Männern, dass sie unsere Sklaven nicht mehr mitnehmen dürfen", sagte ich:
"Ich will es nicht zur Gewohnheit werden lassen, ständig in die Castra zu fahren, um unsere Familia da rauszuholen. Linos, bitte packe Bran ein"
Ein wenig dankbarer hätte der Junge sein können, dass Iulius Cato ihn für mich aufgehoben hatte. Das war er aber nicht. Er blieb kniend auf dem Boden. Mit ihm musste Linos fertig werden:
"Ich danke dir noch einmal so sehr für deine Güte", lächelte ich Cato an. Ich wusste nämlich, was sich gehörte:
"Ich will dich nicht länger aufhalten. Ich weiß doch, wie viel du zu tun hast. Außerdem gehört Bran von oben bis unten erstmal abgeschrubbt, bevor er wieder ins Haus darf" Ich rümpfte die Nase.
Erst jetzt merkte ich, dass Brans Tunika nicht nur zerfetzt sondern auch blutig war. Etwas hilflos schaute ich zu Linos:
"Er wurde geschlagen? Aber warum das denn?", murmelte ich. Mir wurde ganz plötzlich übel. Es war ein Gefühl, als wolle mein Magen aus meinen Ohren heraushüpfen. Ich griff hinter mich nach Halt:
"Bitte einen Stuhl, ich muss mich einen Moment setzen"